Kantersieg gegen Rehberge

von am 6. Februar 2012 in 2. Mannschaft, SFB2 Saison 2011/12, Teams

Mit einem auch in der Höhe nicht unver­dienten 7-1 Sieg gegen den ersatz­ge­schwächten Tabel­len­letzten BSC Rehberge festigte die zweite Mannschaft der SF Berlin ihren dritten Platz in der Oberliga Nordost. Durch den überra­schenden Verlust des SV Glückauf Rüdersdorf gegen König Tegel II steht der SC Kreuzberg so gut wie als Aufsteiger in die 2. Bundeslige fest. Zwei Mannschafts und 5 Brett­punkte sollte schwer aufzu­holen sein. Schließlich haben die Kreuz­berger in der ganzen Saison bisher nur eine Partie verloren!

Mit einem Doppel­schlag an den Brettern 8 und 9 gingen die Schach­freunde schnell 2-0 in Führung. Rauno Jarvinen punktete als Erster. Mit seiner Eröff­nungswahl hat er dabei voll ins Schwarze getroffen: 1.Sc3 Sf6 2.e4 e5 3.f4 d6?! Die „Links­springer-Eröffnung“ wurder zur Wiener Partie wurde zu einer Art abgelehntem Königs­gambit. Nach 10 Zügen hatte Rauno schon großen Vorteil, nach 22 zügen musste Schwarz aufgeben.

Nicht weniger überzeugend ging Christian Kurz an Brett 7 zu Werke. In einem offenen Sizilianer (Scheven­niger System glaube ich) begegnete Christian der Königs­flü­gel­ak­ti­vität (f5, h3, g4) des Weissen mit dem klassi­schen Gegen­schlag im Zentrum (d5), wonach die schwarzen Läufer dem weißen König überra­schend schnell den Garaus machten.

Als nächstes endete die Partie von Joachim Wintzer an Brett 3 remis. Aus einer Engli­schen Eröffnung wurde eine Stellung, die gut und gerne auch aus der Königs­in­di­schen Fianchetto-Variante hätte entstehen können. In einem schwer­blü­tigen Mittel­spiel konnte sich keine Seite durch­setzten. In der Schluss­stellung neutra­li­sieren sich bei vollem Brett die starken Springer auf d4 bzw. d5 gegen­seitig.

Durch einen Einsteller wurde die Partie des Bericht­erstatter am fünften Brett entschieden. In einer spani­schen Partie wählte der Anzie­hende einen anspruchs­losen Aufbau mit d3 und Sc3. Nach diversen Abtau­schen ergab sich eine ausge­gli­chene, aber nicht blutarme Stellung. Mit dem „Störma­növer“ Lb6 büßte Weiß aber auf ungewöhn­liche Weise eine Figur ein (Wann wird schon mal ein weißer Turm auf b6 „matt gesetzt“?) Die zwei Bauern, die Weiß dafür bekommt, sehen nur auf den ersten Blick furcht­ein­flößend aus.

Kurz danach machte Boris Dimitri­jeski den Mannschaftssieg perfekt. In einer seltenen Variante vom Königs­inder lief der schwarze Bauern­sturm am Königs­flügel ins Leere. Als Boris dann mit zwei Türmen auf der 7. Reihe auftauchte, war das Ende schnell da.

Einen sicheren Sieg steuerte auch Sigi Weber bei. Wie bei Joachim verwan­delte sich eine Englische Eröffnung in einen Königs­inder. Nachdem Sigi im Zentrum durch­brechen konnte machte sich der fehlende schwarz­fel­dirige Läufer bei Schwarz stäker bemerkbar als sein weiss­feld­riges Pendant bei Weiss. Die unsichere Königs­stellung nutzte Sigi zum Quali­täts­gewinn. Der Rest war die berühmte Sache der Technik.

Einen symbo­li­schen Nachteil konnte Jan Wendt am Spitzen­brett relativ sicher zum Remis verwalten. Er hatte zwar das Läuferpaar, aber den direkten Vergleich des Lb7 mit dem Sd4 gewinnt eindeutig der Gaul. Aller­dings ist auch nicht zu sehen, wie Weiß die solide schwarze Festung stürmen soll. So, wie er es versucht hat, war es jeden­falls schnell remis.

Am längsten musste mal wieder Robert Glantz arbeiten. Im Gegensatz zur Seeschlange in der 5. Runde gegen Kreuzberg sass er diesmal aber am längeren Hebel. In einem geschlos­senen Sizilianer übernahm Robert nach dem Damen­tausch die Initiative. Im Stile des Wolga­gambits opferte er einen Bauern, um mit seinen Türmen am Damen­flügel Druck auszuüben. Den Bauern gewann er zurück, Die Stellung war aber für die Zuschauer (und wahrscheinlich auch die Spieler) schwer zu durch­schauen. Zwischen­durch musste man mal echte Sorgen um den schwarzen König haben, dem drei weisse Figuren mitten auf dem Brett zuzusetzen versuchten.

Nach dem Tausch der schwarz­feld­rigen Läufer wurde es aber ruhiger um den schwarzen König, der sich nunmehr den weißen Bauern­schwächen widmen konnte. In der Zeitnot­phase ließ Robert mehrere einfache Siege aus (z. B. 73... Ld3! mit der Idee Sxb8 Lxe2 und der Springer auf b8 geht verloren. Oder 74... Th1 und der h-Bauer fällt. So musste er noch ins Leicht­fi­gu­renend­spiel, dass dank Zugzwang gewonnen war.

In drei Wochen geht es gegen die Tabel­len­nachbarn von Empor Potsdam.

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