Geheimanalyse

von am 19. Januar 2012 in Nachrichten, Planet Schach

Geheimanalyse
Giri (l.) und Nakamura hatten es mit einem Drachen zu tun, der in einem antiken Buch von Levy analysiert wird - Montage mit Material von tatasteelchess.com

Ich bin noch mit Schach­bü­chern groß geworden. Natürlich am Anfang in den 80er-Jahren viele Bücher aus dem Sport­verlag. Aber auch die Bücher von New in Chess. Und die warben vor vielen, vielen Jahren mal mit dem Slogan „Everything forgotten is new“ für einen ihrer Eröff­nungs­titel. Daran musste ich denken, als ich die Tage Giri gegen Nakamura live auf tatasteelchess.com sah. Der hollän­di­schen Jungstar brütete, Nakamura zog fröhlich eine Variante runter, die zumindest zweifelhaft (wenn nicht verloren), in jedem Fall aber perspek­tivlos für Schwarz ist.

Viel findet man aber nicht darüber in den aktuellen Daten­banken. Da lohnt es sich manchmal, die alten Bücher aufzu­schlagen. Und Sie können sich gar nicht vorstellen wie groß das Glücks­gefühl war, als ich auch gleich noch das richtige meiner alten Drachen­bücher - Levy, The Sicilian Dragon, Batsford 1972 - griff.

Wer daran Spaß hat entziffere die Geheim­analyse ... ob Giri und Nakamura mit der Notation etwas anfangen könnten, würden sie zufällig hier vorbei­kommen? Die Einschätzung von Levy - leichter weißer Sieg - ist  gewiss sehr optimis­tisch. Ob der Vorteil zum Sieg reicht? Das müsste Dr. Müller klären. Vielleicht kommt er zumindest vorbei und erbarmt sich unser.

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