Eine triste Januarniederlage

von am 16. Januar 2014 in 4. Mannschaft, Teams

Eine triste Januarniederlage
Das Café "en passant"

Nichts zu holen gab es für uns am Sonntag im schicken Cafê „en passant“. Berolina 2 hieß unser Gegner und war, im Gegensatz zu uns, vollzählig angetreten, sodass wir schon mit einem Handicap in den Mannschafts­kampf starteten. Taktisch vermeintlich klug, hatten wir mit Brett 4 ein Schwarz­brett freige­lassen und hofften außerdem den gegne­ri­schen Top-Scorer umgehen zu können. Der war jedoch an Brett 3 aufge­rückt und damit Wolframs Gegner.

Der Morgen entwi­ckelte sich trotz der Vorzeichen zunächst angenehm: Während Alexander in ein totes Endspiel gelangte und damit unseren ersten halben Punkt holte, gelang Dusan am Spitzen­brett schnell der Ausgleich. Im Figurenend­spiel T+L+L gegen T+L+S hatten seine Läufer praktisch die Kontrolle über das Brett. Zunächst konnte er einen Bauern einsacken und anschließend durch Drohungen gegen den gegne­ri­schen König die ganze Partie. Nach einem recht erfolg­losen Saison­start für Dusan vielleicht ja die Kehrt­wende.

Die anderen Partien waren zu diesem Zeitpunkt noch heiß umkämpft oder drohten zu unseren Ungunsten zu kippen. Theo am fünften Brett hatte eine Stellung erreicht, in der auf beiden Seiten jeweils das Läuferpaar vom Damen­flügel auf die gegne­rische Königs­stellung schielte. Einige Zeit später musste er seine Königs­bauern zur Formation f3, g2, h3 anleiten und die entste­henden Schwächen auf den schwarzen Feldern wusste sein Gegner zum Gewinn zu nutzen.

Wolfram hatte ebenfalls eine sehr zweischneidige Stellung mit ausschließlich Bauern und den Schwer­fi­guren auf dem Brett erreicht. Beim flüch­tigen Überblicken sah ich Wolfram im Vorteil, da der gegne­rische König keinen Bauern­schutz mehr genoß. Sein Gegner konnte aller­dings mehr Druck entfalten und mit einem Turmein­schlag auf g2 sowie der Dame auf der h1-a8-Diagonale die Partie entscheiden. Marcus, der sich freund­li­cher­weise sehr kurzfristig bereit erklärt hatte mitzu­spielen, stand schon ausgangs der Eröffnung stark gedrückt und konnte kaum befrei­enden Züge machen. 1,5 : 4,5.

Lindhauer - Barwich, Schwarz am Zug

Lindhauer - Barwich, Schwarz am Zug

Mein Gegner lehnte das Damen­gambit ab und spielte danach recht passiv mit Te8, Sf8, S6d7 weiter. Statt den Gegenstoß mit e5 zu suchen, kam f5. Unter­dessen konnte ich die c-Linie besetzen, bis die Diagramm­stellung erreicht war. Die Engine gibt hier einen recht geringen Vorteil und in der Tat fehlte mir ein konkreter Plan um vorwärts zu kommen. Zwar hat Schwarz die ein oder andere Bauern­schwäche, aber ich kann kaum dagegen spielen. Mit 1. .. Sf6 käme der Springer wieder ins Spiel und es wäre wohl noch ein weiter Weg. Statt­dessen zog mein Gegner 1. .. Tf7, wonach auf einmal alle Schwächen „zusam­men­spielen“. Es folgt 2. Dc8 Dxc8 3. Txc8 und nun hängt nach 3. .. Sf8 4. Le8 der h5. Nach 3. .. Tf8, wie in der Partie, kommt 4. Ld7 und entweder e6 oder b7 fällt. Weiter kam noch 4. .. Kf7 5. Tc7 (alter­nativ a5) und nach der nicht optimalen Abwicklung 5. .. Tb8 Lc8+ und Lxb7 war es durch den mobilen a-Bauern schnell aus.

Konzen­triert im Turmend­spiel: Jens Kutschke

In der letzten offenen Partie war Jens nach brisanter Eröffnung in ein Doppel­tur­mend­spiel gelangt (siehe Foto). Sein Gegner entschied sich den Freibauern am Damen­flügel beim Vorziehen nicht mit dem eigenen König zu unter­stützen, sodass dieser wenig später fiel. Zwar konnte sein Gegner dafür einen von Jens Bauern am Königs­flügel erobern, nach einigen Turmma­növern räumte Jens aber die verblie­benen weißen Bauern ab und hatte nun selbst einen letzten Bauern auf der zweiten Reihe. Der zuvor untätig am Damen­flügel weilende König konnte den Bauern aller­dings noch erreichen, womit kein Gewinn mehr möglich war und das Remis den Spieltag beschloss.

In der sechsten Runde geht es für uns gegen Weisse Dame 3 weiter. Nach zuletzt zwei Nieder­lagen ist das die Chance wieder in die Spur zu finden.

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