Den Mutigen hilft das Glück
Leider erneut nur zu siebt ging es für die vierte Mannschaft am Sonntag gegen den Tabellenletzten Weisse Dame 3. Ein 5,5:2,5 mit sieben Spielern hört sich zunächst einmal souverän an, es waren aber durchaus alle drei Ausgänge möglich und die fünfeinhalb Punkte Resultat der teils kräftigen Mithilfe unserer Gegner.
Aber von vorn: Yizheng und sein Gegner einigten sich zügig in ausgeglichener Stellung auf das Remis. Ich selbst konnte mit Schwarz schnell Ausgleich erzielen und ausgangs der Eröffnung auch noch einen Bauern gewinnen. Im Läuferendspiel gelang es mir zwei gegnerische Bauern auf die Läuferfarbe festzulegen und den Mehrbauern auf die erste Reihe durchzudrücken. Dachte ich direkt nach der Partie noch souverän gespielt zu haben, zeigt die Engine just im Moment des Bauerngewinns eine zweizügige Gewinnkombination für meinen Gegner. Glück für mich, dass wir beide an dieser Stelle blind waren.
Theo hatte mit Schwarz kaum Probleme und konnte ebenfalls einen gegnerischen Bauern einheimsen. Der Bauer ging jedoch wieder verloren und im Enspiel mit Dame, Turm und Springer gegen Dame, Turm und Läufer einigte er sich mit seinem Gegner auf ein Remis - 2:2.
Die vier offenen Partien sollten es noch in sich haben: Abdelkerim, ziemlich kurzfristig als BMM-Spieler reaktiviert, stand durchgehend druckvoll. Sein Gegner verteidigte sich aber umsichtig bis ein völlig ausgeglichenes Turm+Läufer-Endspiel erreicht war. Viele Spieler würden sich nun wohl auf ein Remis einigen. Nicht so Abdelkerim: Nach einigen Königsmanövern ließ sich sein Gegner dazu hinreißen einen von zwei verbliebenen Bauern einzuheimsen, woraufhin Abdelkerim unangenehme Abzugsdrohungen mit seinen beiden Figuren gegen den gegnerischen König aufstellen konnte. Etwas ungläubig schaute ich etwas später auf das Brett als beide gegnerischen Figuren gefallen waren. Um es mit ein bisschen Wikipedia-Latein zusammenzufassen: Fortes fortuna adiuvat - den Mutigen hilft das Glück.
Wie üblich hatte Jens am sechsten Brett eine feurige Stellung auf dem Brett: Mit Weiß im Sizilianer gelang es ihm durchgehend Druck auf die gegnerische Königsstellung aufzubauen. Als er die Dame für Turm und Springer erobern konnte, hatte ich die Partie innerlich schon als Sieg für uns verbucht. Des Gegners einzige Chance lag in einem Mattbild mit den beiden verbliebenen Figuren, welches schließlich für Jens nur noch durch ein Dauerschach zu verhindern war. Durch die ungünstigen Züge des gegnerischen Königs konnte Jens aber noch den Springer gabeln und damit den ganzen Punkt einheimsen - 4:2.
Am zweiten Brett spielte Daniel eine recht ruhige Partie. Im entstehenden Endspiel gelang es ihm die gegnerischen Angriffe auf seine Bauern zu kontern und man einigte sich auf ein gerechtes Remis. Der Mannschaftssieg war damit perfekt. In der letzten noch laufenden Partie erreichte Dusan nach turbulentem Mittelspiel ein wohl verlorenes Turmendspiel mit zwei verbundenen gegnerischen Freibauern. Nur noch vom Inkrement lebend benötigte sein Gegner allerdings mehr als diese 30 Sekunden um einen Zug zu finden und Dusan reklamierte umgehend, sodass das 5,5:2,5 in der Summe wohl etwas zu hoch ausfällt.
Bei wahrscheinlich drei Abstiegsplätzen in diesem Jahr haben wir uns mit nun sieben Mannschaftspunkten gut abgesichert und können uns auf das Spiel gegen den Tabellenführer Baumschulenweg freuen.
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