Dem Debakel entronnen
In der dritten Runde des Europapokals für Vereinsmannschaften sind die Schachfreunde Berlin gegen das norwegische Team von Asker knapp einem Debakel entronnen. Mit einem Eloschnitt-Vorteil von über 100 Punkten war ein klarer Sieg Pflicht und wurde mit 4,5-1,5 auch erreicht. Nach vier Stunden Spielzeit sah es aber mehr nach einem 3-3 aus.
Zu sicheren Punkten kamn Lars Thiede, Martin Borriss und Ilja Schneider. Der Gegner von Lars - GM Jonathan Tisdall - meinte zu seiner Eröffnungswahl, dass er selber mit Weiß gegen den Bauernraub nicht wüßte, was man spielen soll. Lars hat ihm das eindrucksvoll demonstriert. Die weißen Springer auf d6 und c5 sind ein Traum. Während Martin seinen Gegener mit seinem Königsinder langsam aber sicher überspielte, wurde Ilja von einem Königsgambit überrascht. Er revanchierte sich mit der Wahls-Verteidigug 2...Sc6 3.Sf3 f5!?, woraufhin seine Gegnerin nach langem nachdenken d4?!! entkorkte. Aber Ilja fand am Brett die Widerlegung!
Auch Stephan Berndt stand schnell auf Gewinn, dachten alle - inklusive die Theoriebücher, die Lb7 von Schwarz als Fehler brandmarken wegen dem Standardopfer Lxe6. Auf Db6 beging Stephan aber mit Le3 eine Ungenauigkeit, wonach es schon schwierig für ihn wird. Stattdessen hätte Lxf6 laut Fritz Vorteil ergeben.
Es liefen noch zwei Partien. Rainer Polzin und Christoph Nogly standen nach der Eröffnung sehr gut. Christoph dachte, im Angriff gewinen zu könen. Der „Mattzug“ Dc3 verwandelte die Gewinn- aber in eine Verluststellung. Nach einigen Irrungen und Wirrungen in der Zeitnotphase, in der Schwarz mehrmals den Gewinn auslies, kam es zu einem spanneden Endspiel, in dem Schwarz auf der Suche nach dem vollen Punkt viel Zeit verbrauchte, um dann die Partie einzügig wegzuwerfen.
Inzwischen hatte Rainer, der seinen Eröffnungvorteil in einen Mittel- und Endspielnachteil verdorben hatte, eine Festung errichten können - Remis.
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