Abstieg praktisch vermieden

von am 16. Januar 2013 in SFB2 Saison 2012/13, Teams

Abstieg praktisch vermieden

Mit einem verdienten und  sicher heraus­ge­spielten 4,5-3,5 gegen die ELO-stärkste Mannschaft der Liga aus Rüdersdorf hat die 2. Mannschaft der SF Berlin das Abstiegs­ge­spenst für dieses Jahr praktisch vertrieben. Sechs Mannschafts­punkte Vorsprung auf den dritt­letzten (bei noch vier zu spielenden Runden) sollten ausreichen.

So können die Schach­freund ihr Augenmerk auf höhere Ziele setzten: in der nächsten Runde kommt es zum „Finale“ gegen den Tabel­len­führer aus Neuruppin. Bei einem Sieg würden wir gleich­ziehen und dank des - zumindest auf dem Papier - leich­teren Restpro­gramms sehr gute Chancen auf den Aufstiegs­platz haben.

Doch von den Zukunfts­träumen zurück in die Gegenwart bzw. Vergan­genheit. Mit Glückauf Rüdersdorf wartete auf uns der nominell härteste Brocken der Liga. Dennoch waren wir nach der Aufstellung sogar leichter ELO-Favorit. Wie kam´s? An dem Wochenende fand in Katowitz gleich­zeitig die polnische Schnell­schach­meis­ter­schaft der Hochschulen statt. Und zwei Stamm­spieler der Rüders­dorfer (Brett 2 und 9) kamen da zum Einsatz. Außerdem fehlten auch noch die Bretter 3 und 5, so dass die fast in Bestbe­setzung antre­tenden Schach­freunde optimis­tisch in den Kampf ziehen konnten.

Die Mannschaft­s­taktik war klar: an den oberen vier Brettern gegen die starken polni­schen Titel­träger  so gut wie möglich stand­halten und an den untern vier Brettern durch­ziehen. Und hätte Stefan Brett­schneider seine gewonnene Stellung nicht noch verloren wäre diese Strategie sogar mehr als aufge­gangen. Doch der Reihe nach:

Die Haupt­städter gingen durch einen glatten Sieg von Jan-Paul Cremer am 8. Brett schnell in Führung. Sein Gegner stellte einfach einen Bauern und kurz darauf auch den Wider­stand ein.

Zu dem Zeitpunkt war auch klar, das Christoph Nogly an Brett 6 das berühmte Spiel auf ein Tor spielte. Aus der Eröffnung heraus hatte er in einm T+L gegen T+S Endspiel einen glatten Bauern mehr, den er gegen nicht die beste Vertei­digung auch sicher zum vollen Punkt einfuhr.

Den dritten vollen Punkt erzielte Aron Moritz an Brett 5. Der Bericht­erstatter am Nachbar­brett sah nur das Manöver g7-g5 nebst Kh8 und wurde angesichts des weißen Läufers auf b2 etwas mulmig zumute. Laut Aussage des Großmeisters R. P., der bei der anschlie­ßenden Analyse dabei war, hat Weiß gegen diese Manöver aber fast gar keine Vertei­digung mehr.

Zusammen mit dem Remis von Rauno Jarvinen an Brett 7 - hier waren ein paar bange Momente zu überstehen - holten die hinteren Bretter 3,5 von 4 möglichen Punkten - Auftrag erfüllt!

An den oberern Brettern war eigentlich nur „unser Pole“ Oskar Strzmiecki mit den schwarzen Steinen gegen GM Moranda von Anfang an unter starkem Druck, dem er sich irgendwann beugen musste. An allen anderen Brettern gab es sehr kompli­zierte, verram­melte Stellungen. Hier war entscheidend, wer die Zeitnot­phase zum 40. Zug am besten übersteht.

Jan Wendt stellte in dieser Phase zwar einen Bauern ein, dafür waren seine Figuren aber sehr aktiv, so dass hier auch wenige Züge später das Remis unter­schriftsreif war. Joachim Wintzers hatte zwar identi­sches Material und symme­trische Bauern. Sein König stand aber leicht ungemütlich. Er vertei­digte sich aber präzise, so dass auch hier keine nennens­werte Verlust­gefahr entstandt.

Drama­tisch war die Partie von Stefan Brett­schneider. In einem komplexen Franzosen gestattete ihm sein Gegner die Qualität für zwei Bauern zu Opfern. Stefan erlangte auch eine klare Gewinn­stellung, sah das Gewinn­ma­növer nur um es wieder zu vergessen!

In der zweiten Zeitnot­phase kam es dann zu Quali­täts­rück­opfern, Bauer­n­ein­stellern und und und. Im Endeffekt hatte Bretti eine Qualle weniger gegen einen Freibauern auf c2. Dieser war aber nicht zu halten.

So erzielten wir an den oberen Brettern nur 1-3 statt 2-2 Punkte. Egal, da der Gesamtsieg schon längst fest stand.

→ Ergeb­nisse, Tabellen und Fotos

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