Erfolgreicher Bundesliga-Auftakt
Was soll man dazu sagen? Nach zwei eher knappen Unentschieden gegen unseren Reisepartner Hamburger SK, dem wir seit dem 10. April 2011 viel zu verdanken haben, und Turm Emsdetten ging es am Sonntag gegen den Serien-Vizemeister aus Bremen. Da sollten wir eigentlich keine Chance haben, aber ... ein Ass hatten wir doch im Ärmel!
Levon Aronian, die Nummer 3 der Weltrangliste, und inzwischen Mitglied der Schachfreunde Berlin. Er reiste nach einer anstrengenden Brasilien-Spanien-Tour nach Mülheim an. Einige Berliner Spieler hatten zunächst das Restaurant inspiziert, bevor Levon sich dort hinein traute. Schließlich wollten wir den Hanseaten ja keine Infos geben.
Am Sonntag war dann die Überraschung für Freund und Feind perfekt. Levon Aronian im Dress der Schachfreunde Berlin!
Von links nach rechts: Melkumyan, Abel, Aronian, Thiede, Krämer, Polzin, Schneider, Maksimenko, Antoniewski - zwei Stars fehlen aber: Martina Skogvall, die sich für das Logo verantwortlich zeigt, und Wolfram Burckhardt, Fotograf und Edelfan, der maßgeblich zum Gelingen der Kleidung beigetragen hat - vielen Dank vom Team an die beiden!
Zum sportlichen Verlauf: An den Brettern 1 und 2 gab es für die Bremer nichts zu holen. Hrant Melkumyan, der an Brett 1 am Wochenende unglaubliche 19 (!) Stunden zubrachte, zerlegte die Nummer 11 der Weltrangliste, den Aserbaidschaner Vugar Gashimov. Der Griff wie gewohnt an, was aber letztlich nur ein schlechtes Endspiel einbrachte. An Brett 2 spielte Fressinet nicht objektiv. Er versuchte am Damenflügel einen Bauern zu gewinnen, was nicht gelang. Dann ging er zu Aktionen am Königsflügel über, die auch nicht von Erfolg gekrönt waren. Am Ende blieb eine positionelle Ruine über.Krämer und Rafal Antoniewski verwalteten zuverlässig die Bretter 3 und 4. Martin hatte am Donnerstag und Freitag noch wichtige Klausuren an der TU Berlin absolviert, war am Wochenende aber voll bei der Sache. Am Samstag schlitterte er knapp am Sieg vorbei. Am Sonntag gegen Bremen hatte er leichte Schwierigkeiten gegen Tomi Nyback - die Partie endete aber nach sieben Stunden Remis. Rafal Antoniewski, der sich mit 2 aus 3 (alle Partien mit Schwarz!) prächtig einführte, stand zwischenzeitlich klar besser gegen Jon Ludwig Hammer - Remis.
Andrei Maksimenko und Ilja Schneider erzielten an fünf und sechs ebenfalls zwei Remisen. Während das Remis von Andrei ereignislos war ging es bei Ilja Schneider, Namensgeber und Führender in der „Schneider-Liste“ (Ja, was ist das nur?), wie immer munter zur Sache. Chaotische Eröffnung, endet irgendwie in einem Endspiel und dann wird mächtig gekurbelt. Am Ende hielt er mit einem Springer gegen zwei Läufer Remis - der Gegner fand einfach keinen Gewinnplan.An sieben und acht durften Rainer Polzin und Dennes Abel ran. Oder sollte ich lieber sagen durften trotzdem ran? Berauschend waren die Leistungen von beiden am Freitag und Samstag nicht gewesen... Am Sonntag gegen Bremen sah es dann besser aus. Abel gewann leicht und locker mit Caro-Kann gegen Almira Skripchenko, die - so schien es - gedanklich beim Poker war und sich gründlich in der Eröffnung verzockte. Babula erwischte gegen Polzin ebenfalls einen sehr schlechten Tag. Nach einer anspruchslosen weißen Eröffnung ruinierte er innerhalb weniger Züge seine Bauernstruktur und landete bereits gegen Zug 20 in einer hoffnungslosen Stellung.
6-2. YES!
4-2 Punkte und Platz 4 in der Tabelle. Ebenfalls unglaublich. Tabelle und Partien gibt es hier: www.schachbundesliga.de und http://bundesliga.liveschach.net/
Einen besonderen Dank haben die Schachfreunde Berlin noch auszusprechen: An Heinz Schmitz und alle Mitglieder vom SV Mülheim-Nord. Eine tolle Veranstaltung, die Ihr da ausgerichtet habt! Die Spielbedigungen waren grandios.