Schach macht Spaß...

von am 27. September 2011 in ECC 2011, Europapokal

Schach macht Spaß...

Einen in der Höhe vielleicht zu deutlich ausge­fal­lenen 4,5-1,5 Sieg konnten die Schach­freunde Berlin in der 2. Runde des ECC in Rogaska Slatina gegen die favori­sierten Mazedonier von Gambit Aseko einfahren. Jeweils drei Siege und drei Remisen sorgten dafür, dass die Berliner ihr erklärtes Turnierziel in der 3. Runde erreichen - ein Auftritt unter den Top-Mannschaften im wunder­schönen Kristallsaal des Grand Hotels! Dort warten die an vier gesetzten St. Peters­burger um den amtie­renden russi­schen Meister Peter Svidler.

Einen Start-Ziel-Sieg konnte Jan Lundin am vierten Brett einfahren. In der Vorbe­reitung bemerkte er, dass sein Gegner gegen die f3-Variante im Nimzo-Inder eine minder­wer­tiges System spielt. So kam es dann auch aufs Brett. Jan erzielte gewal­tigen Raumvorteil am Damen- und Königs­flügel. Die verzwei­felte Suche nach Gegen­spiel ging nach hinten los. 1-0 für Berlin

Mehr oder minder sicher war auch der Sieg von Christoph Nogly am 6. Brett. Eine theor­tisch zwar ausge­gli­chene Variante der katala­ni­schen Eröffnung erwies sich in der prakti­schen Partie für den mit den schwarzen Steinen spielenden Mazedonier als schwierig zu spielen. Im Endspiel wählte Christoph nicht den saubersten Gewinnweg. Im Endeffekt hat es aber gereicht.

Den dritten vollen Punkt steuerte Arnd Lauber in einer wüsten Partie am 1. Brett bei. Bei der Vorbe­reitung am Mittags­tisch schlug der Autor unbedachter Weise vor, dass Arnd gegen 1.c4 e6 2.Sc3 doch mal b6 versuchen könnte. Überra­schen­der­weise kam das dann auch genau so aufs Brett! Da aber die Vorbe­reitung mit dem 2. Zug auch endete und Arnd gegen den vom seinem Gegner gewählten Aufbau nicht das optimale Konzept kannte, geriet er in eine gedrückte Stellung.

Als alle glaubten, dass Arnd in einem Angriffs­wirbel untergeht, fand er ein fantas­ti­sches Quali­täts­opfer. Dann opferte aber sein großmeis­ter­licher Gegner einen Turm für drei Bauern und Angriff. Eine erste Analyse kam noch zu keinem Ergebnis. Dauer­schach sollte Weiß aber mindestens haben bzw. zulassen müssen. In den Kompli­ka­tionen griff der Bulgare in Diensten von Gambit Aseko aber fehl, so dass er plötzlich mit 4 Bauern gegen Läufer und Springer (ohne Bauern) da stand. Die Bauern fielen wie die berühmten reifen Äpfel. Ob Arnd das Mattsetzten mit Läufer und Springer beherrscht, wissen wir nicht. Sein Gegner hat es ihm aber zugetraut.

Zu einem normalem Remis kam Rainer Polzin an Brett 2. Aller­dings hat er gegen die Skandi­na­vische Vertei­digung seines Gegner mehr heraus­holen müssen (Zitat Polzin). Leistungs­ge­recht war auch das Unent­schieden von Joachim Wintzer mit den schwarzen Steinen gegen seinen viel höher einge­schätzten Gegner. Erst stand er zwar etwas gedrückt, hatte aber die gesundere Struktur. Nachdem er den Druck langsam abschütteln konnte, war er im Turmend­spiel zwar am Drücker, zählbares war aber nicht heraus­zu­holen.

Eher glücklich war der halbe Punkt von Robert Glantz. In einem c3-Sizilianer ging in seiner Eröffnung etwas schief. Wir hörten schon die Toten­glocken läuten. Sein Gegner spielt aber ungenau und in der Zeitnot­phase vor dem 40. Zug schien die Partie zeitweise sogar zu kippen. Am Schluß kam es aber zur Punkte­teilung.

Schach­freunde Berlin - Gambit Aseko
Arnd Lauber - GM Boris Chatal­bashev 1-0
Rainer Polzin - IM Marjan Mitkov 12
Joachim Wintzer - IM Petar Anaudov 12
Jan Lundin - FM Zoran Stojcevski 1-0
Robert Glantz - IM Orce Dancevski 12
Christoph Nogly - FM Ljubisa Andonovski 1-0

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