Sensation: 4:4 in der Stadtliga gegen Weißensee

von am 12. Februar 2012 in 4. Mannschaft, SFB4 Saison 2011/12, Teams

Sensation: 4:4 in der Stadtliga gegen Weißensee

Diese Mannschaft macht mich fertig. Letzte Runde noch gegen den Tabel­len­letzten verloren, diese Runde gegen den Zweiten auf wundersame Weise ein 4:4 erreicht. Und das, obwohl wir keineswegs in Bestbe­setzung angetreten waren und an den Brettern 4-7 deutliche DWZ-Nachteile hatten.

Schach­freunde Berlin 4 (ø 1911) 4:4 Chemie Weißensee (ø 1953)
Kai Stephan Kussatz (1996) 0:1 Ronald Witte (1967)
Wolfram Burck­hardt (2000) 1:0 Jan Neldner (1985)
Mark Müller (1998) ½ Nabil Hadj Sassi (1959)
Fritjof Wolf (1832) ½ Holger Niese (2020)
Theo Heinze ½ Uwe Arndt (1981)
Peter Baranowsky (1852) 1:0 André Kunz (2006)
Michael Stieber (1890) ½ Ingo Bertram (1951)
Udo Lechtermann (1811) 0:1 Moritz Greßmann (1752)

 

Zunächst gewann Wolfram Burck­hardt. Jan Neldner hatte einen schlechten Tag erwischt und ließ sich ohne Gegenwehr am Königs­flügel zusam­men­schieben. Schon 5. … dxc4 macht es dem Weißen sehr einfach und so ging es auch weiter. Wolfram ist damit 45 und einer Perfor­mance von 2214 unser Topscorer.

Udo Lechtermann hat mit dem gleichen Problem zu kämpfen wie der Bericht­erstatter: seinem Zeitver­brauch. Man beachte den Zeitver­brauch auf dem folgenden Bild:

Udo Lechtermann

Udos Uhr

So übersah er in einer inter­es­santen Partie am Ende die taktische Ausnutzung der Grund­rei­hen­schwäche und musste gegen den jungen Moritz Greßmann, seines Zeichens mit 8,5/9 frisch­ge­ba­ckener Berliner U12-Meister (Berliner JEM 2012), die Segel streichen. Sehr betrübt war er aber nicht darüber, denn die Partie war in Ordnung.

Michael Stieber schaffte in einer recht ereig­nis­losen Partie ein Remis und hat mit 50 % ziemlich genau seine Erwartung erfüllt – und das trotz diverser Mehrfach­be­las­tungen!

Michael Stieber

Kai Stephan Kussatz hingegen hat eine schlechte Saison erwischt. 3 Nieder­lagen bekommt er sonst höchstens in 2 kompletten Spiel­zeiten – das kann nur besser werden und wird es auch, da bin ich zuver­sichtlich. Als Schwarzer geriet er in eine Isola­nie­stellung mit schlechtem Läufer und passiven Figuren, was der Weiße über die c-Linie ausnutzte und den Damen­flügel elimi­nierte.

Theo Heinze erging es in seiner 2. Partie nach der Schach­pause wesentlich besser als in der 1. Am Ende stand er mit einer Figur für zwei Bauern sogar auf Gewinn, wobei er zwischen­zeitlich eine noch einfa­chere Möglichkeit ausließ. Aufgrund seiner Zeitnot bot er dann nochmal Remis an, was sein Gegner natürlich annahm. Wenn er wieder mehr Praxis gesammelt hat, spielt er sowas natürlich weiter und gewinnt dann auch. Klagen können wir bisher jeden­falls nicht über unser neues Mitglied!

Theo Heinze

Fritjof Wolf sicherte sich mit dem Remis 25 bei aller­dings einem Gegner­schnitt von 1972 und damit ein schönes DWZ-Plus von aktuell 15 Punkten. Das Endspiel sah ich während des Kampfes als verloren an, aber ist es wohl nicht und am Ende stand ein schönes Remis mit Mehrfigur für den Gegner

Die ungenaue Eröff­nungs­be­handlung von Nabil Hadj-Sassi hinderte mich nicht daran, Unmengen an Bedenkzeit zu verbrauchen und am Ende in kompli­zierter Stellung mit 5 Minuten für 18 Züge glücklich das Remis­an­gebot meines Gegners anzunehmen. Lernfähig bin ich in meinem Alter offenbar nicht mehr…

Peter Baranowsky

Held des Matches ist Peter Baranowsky. Gegen den 150 Punkte stärkeren André Kunz stand er bis kurz vor der Zeitkon­trolle nicht wesentlich schlechter, dann aber folgten einige Fehle und Schwarz stand fett auf Gewinn. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich den Kampf beim Stand von 3:4 natürlich abgeschrieben und stellte es Peter auf seine Frage, ob er unbedingt auf Gewinn spielen solle, natürlich frei, zu tun, was immer wolle. Mit einem Remis hätte er zu diesem Zeitpunkt schon äußerst glücklich sein müssen. Er aber verschmähte die Möglichkeit eines Angebotes und sollte für diesen absolut uneigen­nüt­zigen mannschafts­dien­lichen Kampf­geist belohnt werden: denn (nachdem es auch vorher schon einfacher war) André überzog mit 45. … Kf6 seine Stellung und zu dem, was folgte, bemerkte ein anwesender Großmeister: „Nach der Zeitkon­trolle hat Peter alles richtig gemacht. Besser hätte man das nicht spielen können.“ Mit dieser absoluten Kampf­leistung zum 4:4 hat Peter sich zumindest in meiner persön­lichen Sammlung von Helden­ge­schichten der 4. Mannschaft ein fettes Kapitel gesichert. Und damit das nicht in Verges­senheit gerät, gibt es hier ein Video der Schluss­mi­nuten:

Damit haben wir wieder einmal bewiesen, dass wir gegen jeden Gegner jedes Ergebnis erzielen können. Kommende Runde dürfen wir das gegen den Tabel­len­dritten Oberschö­ne­weide beweisen.

 

Update (Bericht folgt):

Peter hat gewonnen. Das 4:4 ist geschafft.

3:4 und Peter Baranowsky versucht, mit einem Sieg in der abgebil­deten Stellung das Unent­schieden zu sichern

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