Die Schachsaison hat begonnen
Im Oktober beginnt die Schachjahreszeit. Die Mannschaftskämpfe gehen wieder los, die Telefondrähte laufen heiß, es werden Spieler gesucht, geplant, gepatzt, zurück gepatzt, gewonnen und verloren. Der ein oder andere verschläft auch mal am Sonntag. Es ist also so wie immer und damit schön! Wie es um die Schachfreunde steht, entnehmen sie dem höchst subjektiven Auftaktbericht.
1. Mannschaft - Zwei drastische Niederlagen in der 1. Schach-Bundesliga
Bremen und Emsdetten standen zum Auftakt auf dem Programm. Gewiss kein leichtes Auftaktprogramm, aber auch kein ganz schweres. Die Mannschaft um Lars Thiede, im Sommer erheblich verstärkt, ging optimistisch an die Aufgabe. Und dann das. Acht Niederlagen und acht Remisen in 16 Partien sind eine peinliche Ausbeute. Martina Skogvall hat ihre Eindrücke zu Bremen und Emsdetten geschildert. Ergebnisse und Tabellen finden sich auf schachbundesliga.de.
Fazit: Es kann nur besser werden. Gegen Erfurt in Runde 3 muss mit Mann, Maus und Bestaufstellung gepunktet werden.
Ein Abstieg wäre wirklich schade. Insbesondere weil die Planungen für die große zentrale Endrunde der 1. Schach-Bundesliga 2016/2017 und der Frauenbundesliga vom 29. April bis 1. Mai 2017 in Berlin bereits laufen. Eine wunderschöne Location ist bereits reserviert und bei der Finanzierung gibt es eine sehr wichtige erste Zusage.
2. Mannschaft - Rundumerneuert mit 6-0 Punkten in Liga 3
In der Saison 2014/2015 spielte die 2. Mannschaft noch in der 2. Bundesliga - und stieg trotz starker Aufstellung fast chancenlos mit 4-14 Punkten ab. Symptomatisch zum Saisonverlauf der Aderlass nach der Saison: Gleich vier Spieler des letztjährigen Kaders verließen den Verein. Jan Wendt nahm sich zudem eine Schachpause.
Zeit für einen Neuaufbau! Mit Marco Baldauf, Mario Diaz Gavilan und Danijela von Wantoch-Rekowski waren schnell neue Kräfte gefunden. Und einige Spieler blieben ja auch … Allen voran Jan Lundin und Christoph Nogly, die Spieltag um Spieltag aus Stockholm bzw. aus der Nähe von Frankfurt auf eigene Kosten anreisen.
Die neue Mannschaftsführerin Martina Skogvall hat offenbar den richtigen Ton gefunden! Mit 6-0 Punkten gelang ein perfekter Saisonstart. Darunter ein wichtiger Sieg gegen den Hauptkonkurrenten im Kampf um Platz 1 König Tegel 2 zum Auftakt. In Runde 4 könnte eine Vorentscheidung fallen: TuS Makkabi, das Team um den U16-Europameister Leonid Sawlin, ist ebenfalls perfekt in die Saison gestartet. Ein harter Kampf steht am 13.12.2015 in der Bülowstraße ins Haus!
3. Mannschaft - Sieg und Niederlage zum Saisonauftakt
Eine besonders ärgerliche Folge des Aderlasses der 2. Mannschaft war, dass die 3. Mannschaft aus der Oberliga in die Landesliga zwangsabstieg und ein Team mangels Personal abgemeldet werden musste. Die „hinteren Bretter“ der 3. Mannschaft und einige Spieler der 4. Mannschaft bilden die neue 3. Mannschaft. Für die Stadtliga wurde nicht mehr gemeldet. Rainer Polzin hatte sich im Sommer als Spitzenbrett zur Verfügung gestellt - und gab dies prompt an Vaclav Svoboda ab, der im September überraschend auftauchte und zwei Erasmus-Semester in Berlin verbringt.
Der Saisonstart war durchwachsen. Eine glatte Niederlage gegen Friesen Lichtenberg folgte ein hoher Sieg gegen Lasker Steglitz. Die Ergebnisse finden sich auf der BMM-Seite.
Die Aussichten für die Landesliga!? Ich tippe auf ein Hauen und Stechen zwischen den ersten sechs der Landesliga-Tabelle nach Runde 2. Mit völlig offenen Ausgang. Mich würde es jedoch nicht wundern, wenn Empor Berlin auch am Saisonende auf Platz 1 liegen würde. Zitadelle Spandau setzt weitgehend auf Jugend. Ein sehr nettes Konzept. Aber die Landesliga ist in diesem Jahr stark besetzt und es dürfte schwer für die Jungstars werden, die Klasse zu halten. Den Laskeranern steht der Weg in die Stadtliga bevor.
4. Mannschaft - Vorne mit dabei
In der Saison 2014/2015 hielt das Team von Arnd Bader (noch als Schachfreunde 6) nur denkbar knapp die 1. Klasse durch einen Sieg in der Schlussrunde gegen Lichtenrade. Wolfram Burckhardt wechselte aus der aufgelösten Stadtliga-Mannschaft in das Bader-Team. Und mit Danielja von Wantoch-Rekowski, Mark Müller, Jens Kutschke und Thorben Lindhauer stehen weitere starke „Ersatzspieler“ zur Verfügung.
Ein Auftaktsieg in der Klasse 1.1 gegen Hermsdorf 2 folgte ein etwas mysteriöses Unentschieden gegen Turbine Berlin. Mit 3-1 Punkten ist man aber erstmal vorne mit dabei. Für den Aufstieg in die Stadtliga wird es nicht langen, mit dem Abstieg hat das Team aber auch nichts zu tun. Ein Platz zwischen drei und fünf könnte es am Saisonende sein.
Etwas dünn ist die Personaldecke der 4. Mannschaft. Wer diesen Bericht liest, sich stark genug für die 1. Klasse fühlt und noch einige Mannschaftskämpfe spielen möchte, melde sich bei dem Mannschaftsführer Arnd Bader oder bei Rainer Polzin.
5. Mannschaft - Ein schwacher Start in die Saison
Die 5. Mannschaft um Kurt Schläppi verspielte in der Vorsaison erst durch eine hohe Niederlage in der Schlussrunde den Aufstieg in die Stadtliga. Wobei auch mit dem schlussendlich erreichten 2. Platz vor der Saison kaum jemand gerechnet hatte. Verstärkt durch Martin Kunze (ein weiterer ehemaliger Stadtligaspieler) und mit einem hochmotivierten Rolf Schmidt sollte das Team eine gute Rolle in der 1. Klasse spielen. Der Saisonauftakt war nicht optimal. Eine Niederlage zum Saisonauftakt folgte ein Unentschieden in der 2. Runde. Am Saisonende sollte sich die Mannschaft aber im oberen Mittelfeld eingependelt haben.
6. Mannschaft - Durchmarsch?
Die 6. Mannschaft blieb nach ihrem Aufstieg in die 2. Klasse weitgehend unverändert. Und mit dem Siegen will die Mannschaft um Marcus Gretzer nicht aufhören. Ein Unentschieden gegen den starken Mitaufsteiger aus Mariendorf folgte ein 6,5 zu 1,5 gegen Tempelhof 2 in Klasse 2.1. Da zwei Mannschaften aus der 2. Klasse aufsteigen sind die Chancen gut, dass sich die 6. Mannschaft in der Saison 2016/2017 in der 1. Klasse wiederfindet. Neben den erwähnten Mariendorfern gibt es mit dem SK Dragolje Babic aber einige Konkurrenz.
7. Mannschaft - Erfreulich!
Im Vorjahr verlor das 6er-Team um Familie Lars und Henning Hein noch die allermeisten Kämpfe. Damit ist diese Saison vorbei - auch dank der Last-Minute-Neuzugänge Dima Gerasymchuk und Patrick Wagner. Mit 3 zu 1 Punkten ist das Team in die Saison gestartet. Und es hätte auch durchaus noch ein Pünktchen mehr sein können, wenn denn nicht ein Spieler sprichwörtlich einen Kampf verschlafen hätte. Aber es sind halt doch Schachspieler.
Deutscher Mannschaftspokal
Durch Platz 2 beim Berliner Mannschaftspokal haben sich die Schachfreunde nach Jahren der Abstinenz für den Deutschen Mannschaftspokal qualifiziert. Die Vorrunde findet Ende Januar 2016 in Oranienburg statt. Einen Vorbericht gibt es bereits auf der Seite der Schachbundesliga.
Berliner Feierabendliga - Wieder mit vier Mannschaften am Start
Zu einer festen Größe hat sich bei den Schachfreunden die Berliner Feierabendliga entwickelt, die allerdings erstmals mit einem Teilnehmerrückgang zum kämpfen hat. 30 Teams statt 32 wie in der Vorsaison sind am Start verteilt auf nur drei Staffeln. Das führt zu der etwas unglücklichen Situation, dass die Schachfreunde jeweils zweifach in der Staffel A und C vertreten sind.
Die erste Mannschaft hat im Vorjahr knapp das Halbfinale verpasst und wagt dieses Jahr um Mannschaftskapitän Felix Nötzel einen neuen Versuch. Ein 3:1-Sieg zum Saisonauftakt gegen Zugzwang stimmt hoffnungsfroh. Die zweite Mannschaft holt ihr Spiel gegen Weißensee in der kommenden Woche nach. Der Klassenerhalt der Mannen um Robert von Jutrzenka ist das Ziel, was nicht leicht zu erreichen sein wird.
Die dritte Mannschaft verlor ihr erstes Spiel mit 1,5 zu 2,5 gegen Zugzwang 2. Die vierte Mannschaft machte es besser und gewann mit 2,5 gegen Berolina Mitte 4.
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