3,5-2,5 Erfolg gegen Podgorica
Das größte Problem von Stephan Bruchmann war, dass er seine Partie weitgehend im Stehen spielen mußte. Sein Gegner hustete so laut und widerlich, dass selbst mit einigen Metern Abstand noch klar war, wer am Zug war. Richtig. Denn er hustete nur, wenn er nicht am Zug war. Und nach Ende der Partie war er weitgehend genesen ... Ein glatter Französisch-Sieg für uns und der erste Sieg für Stephan Bruchmann beim Europapokal.
Ein weiteren klaren Sieg landeten wir an Brett 5. Jan Wendt spielte Sweschnikow und brachte den Gegner mit 12...Tb8 aus der Vorbereitung. Dieser fand die kritische Fortsetzung 13.a4 nicht und musste sich schnell mit einer schlechteren Stellung begnügen. Sodann stellte er einen Bauern ein und Jan verwertete seinen Vorteil zum Sieg.
Henrik Rudolf musste sich an Brett 4 erstmals sich mit einem Remis zufrieden geben. Er behandelte den De2-Spanier zu zahm und hatte ausgangs der Eröffnung keinen Vorteil. Später fing er einen schwarzen (!) Turm auf f4 und konnte gewinnen. Er ließ leider den Sieg aus ist mit 3,5 aus 4 aber auf IM-Normkurs.
An Brett 3 spielte Jan Lundin die Berliner Verteidigung und hatte wenig Probleme zu bewältigen. Die Partie bewegte sich immer in der Remisbreite.
Meine Partie gegen den jungen montenegrischen Großmeister Djukic glich wieder einmal einem Wechselbad der Gefühle. Djukic spielte Skandinavisch mit Dd8 und eigentlich sah die schwarze Partieanlage anrüchig aus. Eine Widerlegung fand ich leider nicht und vielleicht stand ich im Mittelspiel sogar eher etwas schlechter. Beginnend mit 25...Lxc5 (besser dürfte La8 sein) entglitt ihm aber die Partie und nach 29.Te7 gibt es an dem klaren weißen Vorteil trotz des Trippelbauern in der c-Linie nichts zu deuteln. Die technische Phase der Partie war auch durchaus sehenswert bis ich mich zu 42.Tf8 ?? (Tg8 +-) entschloss und nach 42...g5 verwundert feststellte, dass ich mich noch vorsehen muss um die Partie nicht noch zu verlieren. Sehr ärgerlich, aber immerhin habe ich schon etwas mehr gesehen als an den letzten beiden Tagen.
An Brett 1 fing sich Ilja Schneider eine deftige Schwarz-Niederlage gegen den serbisch-griechischen Großmeister Miladinovic. Der Bauernfraß mit Db6 und Db2 so anrüchig aus. Endgültig auf die schiefe Bahn geriet er aber erst mit Lb8. Nach Db4 erscheint die schwarze Stellung spielbar. Seine Fans aus dem Schachzoo werden gebeten, ihn mittels Kommentaren etwas anzufeuern ...
Insgesamt ein vollauf verdienter, wenn auch knapper 3,5 zu 2,5 - Sieg.
Die Partien zum nachspielen.
Mit 6-2 Punkten liegen wir nach vier Runden mit Platz 15 in der Tabelle recht weit vorne ... In der „Bundesliga-Tabelle“ nach Mannschaftspunkten vor Bremen und Solingen und gleichauf mit Baden-Baden. Lange wird das nicht so bleiben, denn morgen geht es gegen Kiev, die unter anderem mit Miroschnichenko und Altmeister Beliavsky antreten.
Aber unter den Augen des Ehrenpräsidenten der Schachfreunde Berlin, Rainer Dambach, der heute anreiste, werden es die Ukrainer nicht leicht haben.
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