3,5-2,5 Erfolg gegen Podgorica

von am 7. Oktober 2009 in ECC 2009, Europapokal

3,5-2,5 Erfolg gegen Podgorica

Das größte Problem von Stephan Bruchmann war, dass er seine Partie weitgehend im Stehen spielen mußte. Sein Gegner hustete so laut und widerlich, dass selbst mit einigen Metern Abstand noch klar war, wer am Zug war. Richtig. Denn er hustete nur, wenn er nicht am Zug war. Und nach Ende der Partie war er weitgehend genesen ... Ein glatter Franzö­sisch-Sieg für uns und der erste Sieg für Stephan Bruchmann beim Europa­pokal.

Ein weiteren klaren Sieg landeten wir an Brett 5. Jan Wendt spielte Sweschnikow und brachte den Gegner mit 12...Tb8 aus der Vorbe­reitung. Dieser fand die kritische Fortsetzung 13.a4 nicht und musste sich schnell mit einer schlech­teren Stellung begnügen. Sodann stellte er einen Bauern ein und Jan verwertete seinen Vorteil zum Sieg.

Henrik Rudolf musste sich an Brett 4 erstmals sich mit einem Remis zufrieden geben. Er behan­delte den De2-Spanier zu zahm und hatte ausgangs der Eröffnung keinen Vorteil. Später fing er einen schwarzen (!) Turm auf f4 und konnte gewinnen. Er ließ leider den Sieg aus ist mit 3,5 aus 4 aber auf IM-Normkurs.

An Brett 3 spielte Jan Lundin die Berliner Vertei­digung und hatte wenig Probleme zu bewäl­tigen. Die Partie bewegte sich immer in der Remis­breite.

Meine Partie gegen den jungen monte­ne­gri­schen Großmeister Djukic glich wieder einmal einem Wechselbad der Gefühle. Djukic spielte Skandi­na­visch mit Dd8 und eigentlich sah die schwarze Partie­anlage anrüchig aus. Eine Wider­legung fand ich leider nicht und vielleicht stand ich im Mittel­spiel sogar eher etwas schlechter. Beginnend mit 25...Lxc5 (besser dürfte La8 sein) entglitt ihm aber die Partie und nach 29.Te7 gibt es an dem klaren weißen Vorteil trotz des Trippel­bauern in der c-Linie nichts zu deuteln. Die technische Phase der Partie war auch durchaus sehenswert bis ich mich zu 42.Tf8 ?? (Tg8 +-) entschloss und nach 42...g5 verwundert feststellte, dass ich mich noch vorsehen muss um die Partie nicht noch zu verlieren. Sehr ärgerlich, aber immerhin habe ich schon etwas mehr gesehen als an den letzten beiden Tagen.

An Brett 1 fing sich Ilja Schneider eine deftige Schwarz-Niederlage gegen den serbisch-griechi­schen Großmeister Miladi­novic. Der Bauernfraß mit Db6 und Db2 so anrüchig aus. Endgültig auf die schiefe Bahn geriet er aber erst mit Lb8. Nach Db4 erscheint die schwarze Stellung spielbar. Seine Fans aus dem Schachzoo werden gebeten, ihn mittels Kommen­taren etwas anzufeuern ...

Insgesamt ein vollauf verdienter, wenn auch knapper 3,5 zu 2,5 - Sieg.

Die Partien zum nachspielen.

Mit 6-2 Punkten liegen wir nach vier Runden mit Platz 15 in der Tabelle recht weit vorne ... In der „Bundesliga-Tabelle“ nach Mannschafts­punkten vor Bremen und Solingen und gleichauf mit Baden-Baden. Lange wird das nicht so bleiben, denn morgen geht es gegen Kiev, die unter anderem mit Miroschni­chenko und Altmeister Beliavsky antreten.

Aber unter den Augen des Ehren­prä­si­denten der Schach­freunde Berlin, Rainer Dambach, der heute anreiste, werden es die Ukrainer nicht leicht haben.

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