1:5 Niederlage gegen Kiew
Das Endergebnis ist deutlich und der Sieg der Ukrainer sicherlich verdient, so klar war der Wettkampfverlauf jedoch nicht.
Die Partie des Tages spielte trotz der Niederlage Stephan Bruchmann. In der Vorstoß-Variante im Caro-Kann lieferte er sich mit seinem Gegner Spartak Vysochin ein wüstes Hauen und Stechen. Zum Nachspielen unbedingt empfohlen. Eine erste Rybka-Einschätzung sagt aus, dass Weiß wohl kontinuierlich gut stand, aber sicher ist das nicht.
Jan Wendt an Brett 5 stand nach der Eröffnung in etwa ausgeglichen. Schwarz kam zu einer bequemen Wolga-Struktur. Jan ließ im 34. Zug den Damentausch zu, wonach das Endpsiel unhaltbar ist. Mit Damen auf dem Brett war die Stellung nur leicht schlechter.
Unser Topscorer Henrik Rudolf spielte an Brett 4 Königsindisch gegen Beliavsky. Der ukrainische Altmeister spielte wie schon sein Leben lang Klassisch mit 9.Sd2. Henrik kam gut aus der Eröffnung heraus und konnte später ohne weiteres mit 30. ... Dh5 (statt Tf2?) 31.Kg1 Tf4 32. Ta3 Dd1+ 33. Kh2 De1 34.Tf3 Txf3 35. Sxf3 De4 in ein ausgeglichenes Endspiel abwickeln. Mit 3,5 aus 5 ist Henrik aber weiter auf Normenkurs.
An Brett 3 spielte Jan Lundin gegen Areshchenko einen Grand-Prix-Angriff im Sizilianer. Nach sehr spannendem Mittelspielverlauf geriet Jan Lundin durch einen unnötigen Tausch eines Springers gegen den Läufer auf e6 in Nachteil, kämpfte sich aber gut wieder zurück. Dass Turmendspiel war bis kurz vor Schluss Remis, auch wenn Henrik Rudolf es in der Analyse einfach nicht glauben konnte...
An Brett 2 fügte Miro mir eine deutliche Königsindisch-Niederlage zu. Die Eröffnung war leicht besser für ihn und danach machte er einfach keinen Fehler mehr. Während er stabil bei etwas über 90 % gegen Königsindisch liegt, sollte ich mir langsam Gedanken über den Wechsel der Eröffnung gegen 1.d4 machen. Ein Verbot durch Stephan Berndt (dem ich weiland Gründfeld-Indisch verboten habe ...) steht ohnehin schon eine ganze Zeit im Raum....
Für unseren Ehrenpunkt sorgte Ilja Schneider gegen Alexander Onischuk, der in ausgeglichener Stellung beginnend mit Dc7 sein Zentrum einstellte. Die technische Phase der Partie war nicht ganz perfekt, aber letztlich stand der Punkt.
Gut gelaunt vor der Partie, gut gelaunt nach der Partie ...
In der „Bundesliga-Tabelle“ sind wir hinter Werder Bremen nach Brettpunkten auf Platz 3 zurückgefallen, aber stehen noch vor Solingen. Alle drei Mannschaften haben 6-4 Punkte. Mit dem belgischen Team Borgerhout haben wir morgen eine lösbare Aufgabe. Solingen (gg. Moskau) und Bremen (gg. Novoborsky) haben es deutlich schwerer. Baden-Baden kam (der Auslosung sei auch Dank ...) heute zu einem 6-0 Sieg und kann mit 8-2 Mannschaftspunkten und sehr guten Brettpunkten weiter von einer Medaille träumen. Der Sieg scheint für die Kurstädter aber außer Reichtweite.
Die Anreise erfolgte wie immer mit dem Boot. Erstmals dabei: Rainer Dambach, Fan
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