Hoch verloren gegen Hockenheim

von am 4. Februar 2018 in Berichte zur 1. Bundesliga

Am heutigen Sonntag war der SV Hockenheim der erwartet schwere Gegner der Schach­freunde. Die Eröff­nungs­phase lief insgesamt jedoch vielver­spre­chend und zusammen mit der Zeitein­teilung keimte heute zunächst verhaltene Hoffnung auch bei den Berliner Kiebitzen auf. Die Positionen waren nach etwa 2 Stunden ein Stück besser als am Samstag gegen Hofheim, aber heute waren die Gegner stärker.

Zuerst remisierten Peter, Jacek und Emil. Peter und sein Gegner hatten nach 16 Zügen schon eine dreifache Stellungs­wie­der­holung einge­tütet. Jacek und sein Gegner Csaba Balogh fanden in der Analyse heraus, wie ein etwas knacki­geres weißes Vorgehen Schwarz einige Schwie­rig­keiten hätte bereiten können. Emil spielte eine solide Partie gegen Arik Braun, die die Remis­breite nie verließ. Zwei halbe Punkte gab es für ihn an diesem Wochenende!

Nach vier Stunden liefen noch fünf Partien, ein Ergebnis hätte man aber zu diesem Zeitpunkt nicht voraus­sagen können. Aleksander Mista hatte ungleiches Material auf dem Brett, das sah für ihn gut aus, und er verbes­serte seine Stellung immer weiter. Alle anderen Bretter hielten sich noch, auch wenn Alexander gegen Tamas Banusz einen sehr schweren Stand hatte, nachdem er einen Bauern einbüßte und sein Gegner den Vorteil konse­quent ausbaute. Lange Zeit sah es aus, als könne er auf den schwarzen Feldern und mit dem Turm auf der 2. Reihe die gegne­ri­schen Freibauern aufhalten, aber die Berliner Kiebitze wurden enttäuscht.

Dennes hatte zwar das Läuferpaar behalten, aber seine Bauern­struktur war so kaputt, das konnte nicht lange gut gehen. Man merkt beim Nachspielen, dass die Situation immer schwie­riger wurde, je mehr Material vom Brett kam. Ilja hatte zur Zeitkon­trolle eine kompli­zierte, aber wohl noch spielbare Stellung, die aber im dann entstan­denen Turmend­spiel schwer zu vertei­digen war.

Blieben Kacper und Aleksander an den Brettern 1 und 2, die sich mit ihren Gegnern wahre Schlachten lieferten. David Howell hatte einen Mehrbauern, der ein Doppel­bauer war. Kacper mit Weiß konnte aber von der schlechten Bauern­struktur seines Gegners nicht profi­tieren. Als Howell schließlich den richtigen Plan gefunden hatte (Springer nach g3, Bauer f5-f4 und Turm auf die e-Linie), musste Kacper aufgeben, da nun der wichtige Bauer g2 ersatzlos verloren geht.

Das Endspiel von Aleksander wird ihn nachträglich wohl noch beschäf­tigen. Er stand als einziger der Schach­freunde wohl klar auf Gewinn, der Computer bewertet die Stellung mit -4,5. Jedoch ist es auch zu diesem Zeitpunkt praktisch noch immer schwierig, dem d-Bauern zur Umwandlung zu verhelfen oder in ein ander­weitig gewon­nenes Endspiel abzuwi­ckeln, und Moiseenko spielte offenbar sehr genau. Nach 6,5 Stunden war auch diese Partie mit der Punkte­teilung zu Ende.

Der Endstand ist dann auch etwas enttäu­schend, aber viel mehr war anhand der Partie­ver­läufe nicht drin.

Schachfreunde Berlin    2 : 6    SG Hockenheim

Piorun, Kacper          0 : 1    Howell, David
Mista, Aleksander       ½ : ½    Moiseenko, Alexander
Tomczak, Jacek          ½ : ½    Balogh, Csaba
Schneider, Ilja         0 : 1    Wagner, Dennis
Schreiner, Peter        ½ : ½    Buhmann, Rainer
Abel, Dennes            0 : 1    Baramidze, David
Seyb, Alexander         0 : 1    Banusz, Tamas
Schmidek, Emil          ½ : ½    Braun, Arik

Alle Partien können hier nachge­spielt werden:
http://schachbundesliga.de/liveportal

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