Topalov und Schreiner stürmen für Schneider und Berndt

von am 30. Juni 2016 in Berichte zur 1. Bundesliga, Nachrichten, Saison 2015/16, Schachbundesliga

Topalov und Schreiner stürmen für Schneider und Berndt
Carlsen - Topalov, Wijk aan Zee 2012 - Foto: chess-news.ru

Die deutsche Delegation bei der Jugend­eu­ro­pa­meis­ter­schaft 1991 im rumäni­schen Mamaia war nicht sonderlich groß: Aus Christian Gabriel (aktuell im Trikot des FC Bayern unterwegs), Farid Ullrich, Stefan Brett­schneider, Rainer Dambach, Christian Krabbe (heute SV Kamen) und Rainer Polzin (die letzten drei als Betreuer) ließ sich keine Mannschaft formieren, die gegen die Tsche­cho­slo­waken um deren Delega­ti­ons­leiter Michal Konopka (derzeit bei den SF Schöneck unter Vertrag) eine Chance beim regel­mä­ßigen Strand­fußball gehabt hätte. Ein Stürmer musste her und das war ein junger Bulgare namens Veselin Topalov. Meist über den rechten Flügel kommend schoss er im Zusam­men­spiel mit Christian Krabbe einige Tore und ließ die Tsche­cho­slo­waken zumindest etwas zittern.

1992 zum Großmeister ernannt machte er spätestens ab 1994 als Schach­profi mit einer spekta­ku­lären Partie von sich reden:

In der Saison 2016/2017 stürmt der FIDE-Weltmeister von 2005 für die Schach­freunde Berlin an Brett 1 - natürlich nur wenn es sein sehr, sehr enger Termin­ka­lender überhaupt zulässt.

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Mit Hrant Melkumyan und Kacper Piorun (sensa­tio­nelle 11,5 aus 13 in der Vorsaison und nahe 2700 ELO) wird er hoffentlich ein konge­niales Trio bilden. Drei Fußball­kol­legen von damals - Ullrich, Brett­schneider, Polzin - tummeln sich bei den Schach­freunden und freuen sich auf ein Wieder­sehen.

Mannschafts­führer Lars Thiede musste sein Team etwas umstellen: Ilja Schneider, der in den letzten zehn Saisons der Spieler mit den mit Abstand meisten Einsätzen in der 1. Mannschaft war, hat sich für eine Pause von der 1. Schach-Bundesliga entschieden und wechselt zu seinem Heimat­verein Lister Turm aus Hannover. 2013 schlug er spekta­kulär Laurent Fressinet:

 

Ilja Schneider im Willy-Brandt-Haus

 

 

 

 

 

 

 

 

Stephan Berndt saß ununter­brochen 29 (!) Jahre für die Schach­freunde an den Brettern und war schon in den späten 80er und frühen 90er Jahren an allen Erfolgen der Schach­freunde beteiligt. In den ersten Bundes­li­ga­jahren verwaltete er sehr zuver­lässig ein Spitzen­brett. Unver­gessen ist sein Sieg gegen Peter-Heine Nielsen:

 

Stephan Berndt

 

 

 

 

Zuletzt kam er aber nur noch selten zum Einsatz. Er hat sich endgültig für Familie, Beruf und Musik entschieden und wird nicht mehr gemeldet werden.

 

 

Macht es gut, Männer! Ihr seid stets wieder im Bundesliga-Team Willkommen!

Neu dabei ist mit Peter Schreiner ein öster­reich­scher Inter­na­tio­naler Meister mit der Ambition, eine Großmeister-Norm zu erzielen. Er lebt in Wien und spielt seit einigen Jahren erfolg­reich in der Bundesliga in unserem Nachbarland. Eine Partie des 24 Jahre alten Studenten:

 

Peter Schreiner

 

 

 

 

 

 

Auf die Formu­lierung eines Ziels verzichten die Schach­freunde und sonnen sich noch ein wenig im hellen Licht des fünften Platzes der Vorsaison. „Das bedeutet aber nicht, dass wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen. Denn schließlich steht mit der zentralen Endrunde vom 29. April bis 1. Mai 2017 in Berlin ein echtes Highlight ins Haus.“ - so der 1. Vorsit­zende Jörg Schulz.

Der Kader:

1. Veselin Topalov 2. Hrant Melkumyan 3. Kacper Piorun 4. Daniele Vocaturo 5. Martin Krämer 6. Alexander Mista 7. Danyyil Dvirnyy 8. Krzysztof Jakubowski 9. Jan Sprenger 10. Peter Schreiner 11. Rainer Polzin 12. Arnd Lauber 13. Marco Baldauf 14. Mikael Agopov 15. Lars Thiede

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2 KommentareKommentieren

  • Helmut Flöel - 2. Juli 2016 Antworten

    Alle Achtung - ich bin kein beson­derer Freund der Schach­freunde - aber Topalov nach Berlin zu holen - unglaublich, dieser Polzien.

    Der SK Zehlendorf wünscht dem Team der Schach­freunde 1 eine Wieder­holung der erfreu­lichen letzten Saison. Und keine Frage, wenn Topalov spielt, sind einige SKZler auch vor Ort.

    GRATULATION

  • Arnd Bader - 2. Juli 2016 Antworten

    Ich fuhr aus dem Urlaub kommend mit der U-Bahn, als ich die Topalov-Nachricht las. Na ja - es ist Sommerloch, Boule­vard­zeitung, muss man nicht ernst nehmen - dachte ich. Aber es stimmt wirklich: es ist demnach der 3. Coup nach Carlsen und Aronian, dass die Weltspitze bei uns im Verein vorbei­schaut und mitmischt. Ich finde dies außer­or­dentlich bemer­kenswert. Als Mitglied und Fan der Schach­freunde freue ich mich darüber sehr und spornt mich auch an, mein eigenes Schach­spiel zu verstärken - wie zu beweisen sein wird.

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