5½ : 2½ gegen Berolina in der Landesliga

von am 16. Dezember 2012 in BMM, SFB3 Saison 2012/13

5½ : 2½ gegen Berolina in der Landesliga

 

SF Berlin 1903 3     SV Berolina Mitte  5½ : 2½
Udo Hoffmann         Roland Boewer	 ½ : ½
David Jakobeit       Martin Gebigke	 1 : 0
Utz Lachmann         Wolfgang Vandre	 1 : 0
Fernando Offermann   Andreas Volkmer	 1 : 0
Olaf Ritz            Thilo Keskowski	 1 : 0
Martin Kunze         Marco Miersch	 0 : 1
Siegfried Weber      Thomas Hämmerlein	 - : +
Wolfram Burckhardt   Katja Sommaro       1 : 0

 

Teil 1 / Von F. O.

Weiß Wolfram Bescheid?“ - „Ja, er weiß Bescheid.“ - „Siegfried auch?“ - „Das will ich doch hoffen.“
Um kurz nach halb zehn stellte Thomas die Uhren ab, es stand 0 : 1 für Berolina.

Eine bemer­kens­werte Begebenheit an Brett sechs: Martin und Marco belagern sich in einer königs­in­di­schen Struktur, erwar­tungs­gemäß nutzt Schwarz Möglich­keiten, auf dem Königs­flügel Initiative zu entwi­ckeln, da fällt Martin mit 51.Tb1-b7 etwas ein.

Martin-Marco, nach 51.Tb1-b7

Martin-Marco, nach 51.Tb1-b7

Im Vorüber­gehen sehe ich anfangs nur die Idee 51...Th8xh3 und muss ein bisschen stutzen, aber dann fällt mir etwas auf: „Aha, 52.La5-d8! und die Dame ist weg. Schlau, dieser Martin.“ Und so kam’s dann auch, Marco schlug den Bauern mit 51...Th8xh3. Leider hatten Martin und einige Umste­hende darauf nur die Remis-Abwicklung 52.Dd7xf7 im Sinn.

Nach statt­dessen 52. La5-d8 – oder, wie Martin auch noch hinterher bemerkte, auch nach 52.g4-g5! – nach beiden Zügen also hätte Weiß einzügig gewonnen. So aber wurde es noch eine quälend lange Partie, in der eigentlich niemand Gewinn­chancen hatte, aber Martin überriss schließlich und verlor, so dass wir letztlich 5½ : 2½ gewannen.


 

Vor 27.Sg3-e4?! (Besser ist 27.g4-g5

Vor 27.Sg3-e4?! (Besser ist 27.g4-g5)

An Brett vier ging eine zwar lebhafte, eigentlich aber harmlose Partie schlag­artig zu Ende:

Zunächst drängte ich Andreas Volkmer die Gelegenheit zum Ausgleich 27...d6-d5 mit dem laxen Zug 27.Sg3-e4?! förmlich auf.

Dann antwortete Schwarz überra­schend 27...Se8-f6? Offenbar wollten wir beide unsere Springer verbessern.

 

2012-12-16-sfb3-berolina-2a

Nach 29.g4-g5

Nach 28.Se4xf6 Lg7xf6 hatte Schwarz offenbar 29.g4-g5 übersehen. Nun wollte er sich nicht 29...Lf6-h8 30.f5-f6 ansehen, also nahm er auf g5 und verlor: 29...Lf6xg5, 30.Lc1xg5 Dd8xg5 und nach 31.Lg2-f1 war der Läufer weg, denn es droht 32.Th1-g1.

 

 


Ab hier übernimmt David den Bericht:

Dem Sieg von Fernando an Brett 4 folgten kurz darauf zwei weitere Punkte von Utz an Brett 2 und Wolfram an Brett 8, somit stand es 3:1. Utz stand in der Eröffnung zunächst nicht sonderlich gut, da sein König in der Mitte verweilen musste. Trotzdem konnte er ein takti­sches Feuerwerk abbrennen, das bei nur gelegent­lichem Rüber­schauen kaum zu überblicken war, jeden­falls war das gute Ende auf unserer Seite !
Bei Wolfram kam es zu folgender Stellung:

Burckhardt - Sommaro, nach 16. Tac1

Burck­hardt - Sommaro, nach 16. Tac1

Eigentlich eine ausge­gli­chene Stellung, die sicherlich inter­essant ist. Das wäre auch so geblieben bei einem normalen schwarzen Zug wie etwa Tad8. Wolframs Gegnerin sorgte sich um Sb5 und zog 16. ...a6, worauf 17. d6 zunächst sehr stark aussieht. Houdini zeigt sich aller­dings gewohnt cool und sieht die Stellung nach 17. ...c6 immer noch im Gleich­ge­wicht. Auch cxd6 wäre in Ordnung gewesen, aller­dings bekommt Weiß für den Bauern gutes Spiel. Wolframs Gegnerin entschied sich für die 3. Option Lxd6.

 

Wolframs Stellung nach 19.Sd5!

Wolframs Stellung nach 19.Sd5!

 

Nach 18.Lxb7 Ta7 fand Wolfram das starke 19. Sd5!, wonach alle Abwick­lungen in großem weißem Vorteil enden. In der Partie hatte Weiß darauf bald einen Turm und wir einen Punkt mehr auf dem Konto.


 

 

Den nächste Punkt steuerte ich an Brett 2 mit einem Weißsieg gegen Martin Gebigke bei, Stand 4:1

 

Jakobeit - Gebigke nach 20. fxe5

Jakobeit - Gebigke nach 20. fxe5

Hier hatte ich gerade auf e5 geschlagen. Nun gibt es das inter­es­sante f5, wonach sich das Damen­opfer 21. exf5 gxf5 22. DxTg7!?!+ anbietet. Aller­dings werden die Varianten sehr kompli­ziert, weshalb mein Gegner davon zurückwich, Houdini bleibt wie immer cool und zeigt 0.00. Ich hatte das einfa­chere 21. Dh3 mit klaren weißen Vorteil geplant.

 

Stellung nach 22... Lc8

Stellung nach 22... Lc8

Es folgte aller­dings einfach 20. ...fxe5 21. Lc1 und nun der entscheidene Fehler Sf8. 22. Lh6 Lc8 (Diagramm). Und hier gewinnt 23. Df3! einfach die Qualität und die Partie, wobei Houdini Dg3 noch stärker findet, da es über kurz oder lang auch Material gewinnt.

 

 

Den fehlenden halben Punkt zum Mannschaftssieg steuerte dann an Brett 1 Udo bei. Er hatte sich im Mittel­spiel verrechnet und einen Bauern einge­stellt, zähe Vertei­digung führte aller­dings zu einem remis­lichen Turmend­spiel, bald darauf wurden die Hände geschüttelt und der Sieg war perfekt, obwohl noch die Partien von Olaf und Martin liefen. Olaf an Brett 6 konnte mit einem Durch­bruch im Bauer­nend­spiel gewinnen, da er einen Zug schneller als sein Gegner einzog, aller­dings gab es wohl eine Remis­chance in diesem Endspiel.  Das Ende des letzten Spiels von Martin ist bereits oben in Fernandos Absatz geschildert, dieses Missge­schick änderte jedoch nichts am letzten­endes sehr überzeu­genen 5,5 : 2,5 Mannschaftssieg. Somit hat die 3. Mannschaft das Jahr sehr erfolg­reich abgeschlossen, so kann es weiter gehen.

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5 KommentareKommentieren

  • Olaf R. - 18. Dezember 2012 Antworten

    Lieber Frank,

    Deine Vorlage greife ich sehr gerne auf:

    Glaub es mir oder glaub es nicht, aber ich empfinde die SF Berlin wirklich als einen Verein indem tatsächlich ein Gefühl von „Friede, Freude, Eierkuchen“ herrscht! Und dies vom Schach-Anfänger bis zum Großmeister! Da muss von uns auch nichts „weich­ge­spült“ werden: Wir Mitglieder der Sfr. Berlin können uns tatsächlich glücklich schätzen, eine breite Anzahl engagierter Funktionäre (Vorstand inkl. Webmaster Fernando + 6 Mannschafts­führer) und weiterer Mitglieder zu haben, die den Laden erfolg­reich am Laufen halten.

    - NULL(!) kampflose Bretter der SF Berlin in den bishe­rigen BMM-Runden 1-3!

    - Eine neu gemeldete 6. Mannschaft zu Saison­beginn!

    - Regel­mäßig gut besuchte Vereins­abende mit zahlreichen Titel­trägern u.a. am Start der monat­lichen Blitz- und Schnell­tur­niere (darunter auch zahlreiche Dauer-Gäste)!

    Nur einige Fakten, die hier real und unzen­siert auf der Homepage zu lesen sind, sprechen eine eindeutige Sprache. Es muss wohl viele Gründe geben, warum z.B. gerade Neu-Berliner oft als ersten Berliner Schach­verein die SF Berlin besuchen und viele von Ihnen dann auch hier Mitglied werden.

    Anzunehmen, dass bei uns etwas „unter den Teppich gekehrt“ werden soll, ist somit völlig abwegig, die Fakten sprechen für sich. Deine Beurteilung meiner Kommentare sei Dir unbenommen, nachvoll­ziehen kann ich sie nicht. Abwei­chend zu Deiner Inter­pre­tation erscheint es mir nämlich völlig normal, dass engagierte Schach­freunde wie Fernando und ich in Einzel­fragen des schach­lichen Mitein­anders in einem Schach­verein unter­schied­liche und kontro­verse Meinungen haben.

    Gruß Olaf

  • Frank Hoppe - 18. Dezember 2012 Antworten

    Schlechtes Licht auf den Verein? Finde ich überhaupt nicht. Fernando beschreibt wenigstens das wahre Leben, so wie es in jedem anderen Verein auch ist. Alles Andere wäre weich­ge­spült und zensiert und würde nicht die Wirklichkeit wider­spiegeln. Sowas wollen wir gar nicht lesen, weil wir es sowieso nicht glauben würden, daß bei SFB alles „Friede, Freue, Eierkuchen“ ist.
    Davon abgesehen hättest Du Olaf dieses „Vorkommnis“ gar nicht erst hervor­heben müssen, weil es ja das Normalste auf der Welt ist. Erst Dein Kommentar dazu läßt den Verein in einem (vermeintlich) schlechten Licht dastehen - weil der Eindruck entsteht, daß sonst alles beim SFB unter den Teppich gekehrt wird.

  • Olaf R. - 17. Dezember 2012 Antworten

    Lieber Fernando,
    die Kommen­tar­funktion der Homepage ist sicherlich kein Ort für ausführ­lichen bilate­ralen bzw. vereins­in­ternen Gedan­ken­aus­tausch. Deine mir bisher unbekannte Schlüssel-Geschichte und die Binsen­weisheit, dass Menschen Fehler machen ändert jedoch nichts am meiner Forderung, BSV-Verbands­strafen nach dem Verur­sa­cher­prinzip abzurechnen. Eine m.E. faire Regelung!
    Gruß Olaf

  • F. O. - 17. Dezember 2012 Antworten

    Pardon, mein Fehler. Ich hatte angenomen, der Humor würde sich vermitteln. Deshalb noch einmal auf diesem Weg: Ärgerlich ist der kampflose Punkt natürlich, aber da das Kind nun schon in den Brunnen gefallen war, bleibt ja nur noch, es ohne weiteren Kolla­te­ral­schaden wieder aus der Misere zu holen.

    Fehler passieren nun einmal, und ich weiß noch, wie großzügig Siegfried damals reagiert hatte, als ich einmal nach einem Mannschafts­kampf der Zweiten einmal aus Versehen den Vereins­schlüssel mitnahm und er dafür tapfer im Club bis zum Abend abwartete, bis ihn jemand erlösen konnte.

    Andere reagieren da ganz anders, meine Mailbox zum Beispiel war damals voller Entglei­sungen eines anderes Vereins­mit­glieds. Aber Olaf: Womöglich wäre es besser gewesen, diesen Umstand entweder gar nicht oder anders zu erwähnen. Auf jeden Fall konnte ich mich bei Thomas persönlich dafür entschul­digen, dass er kampflos gewonnen hat, und Siegfried hat den Punkt sicher nicht absichtlich vermasselt. Auch jene, die lange telefo­nieren mussten, um die Aufstellung so hinzu­be­kommen, mögen nachsichtig sein: solche Fehler passieren. Natürlich sollten wir alle darauf achten, dass sie möglichst selten auftreten, am besten gar nicht.

    Eine Ergänzung noch zu unseren Ersatz­spielern: Danke vor allem auch an Wolfram! Ich wiederhole mich zwar, aber es sollte inzwi­schen offen­sichtlich sein: Wolfram ist der Mann für die Dritte. Natürlich würde sich auch Dusan sehr gut in der Dritten machen.

    Übrigens wird David künftig vermehrt über das Landesliga-Team schreiben, was mich sehr freut. Auch einige Fotos sind diesmal von ihm - zum Beispiel das Aufmacher-Foto. Seine Akzen­tu­ierung wird die rein schach­lichen Aspekte sicher etwas mehr in den Vorder­grund stellen, was den Berichten nur gut bekommen kann.

    Die jetzigen Bilder werde ich mir noch genauer anschauen (schließlich habe ich oft auch wegen der Stellungen fotogra­fiert) und den Artikel im Laufe der nächsten Tage noch ein wenig ergänzen.

  • Olaf R. - 17. Dezember 2012 Antworten

    Die einlei­tenden Zeilen “ Weiß Wolfram Bescheid?“ - „Ja, er weiß Bescheid.“ - „Siegfried auch?“ - „Das will ich doch hoffen.“ werfen ein unnötig schlechtes Licht auf unseren Verein und unseren erkrankten Mannschafts­leiter Lars, weshalb ich dies hier gerne richtig stellen möchte:

    Die Besetzung aller 8 Bretter der LA-Mannschaft von SFB III wurde profes­sionell geplant, Lars hatte 8 Zusagen von 8 Spielern. Lediglich das Erscheinen von Herrn W. um etwa 9:45 Uhr war unpro­fes­sionell. Da es an diesem Spieltag auch in einem anderen SFB-Team eine kampflose „Null“ gab, möchte ich doch hoffen, dass die Verbands-Strafen hierfür nicht von unseren Mitglieds­bei­trägen sondern von den Verur­sa­chern selbst getragen werden.

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