Levon macht den Bobby

von am 23. April 2012 in Nachrichten, Partien

Levon macht den Bobby

Wie einst Bobby Fischer in der 6. Partie des WM-Kampfes 72 seinen Gegner Boris Spassky mit seinem Zug 1.c4 überraschte (hatte er doch in 99% seiner Weißpartien vorher 1.e4 gezogen), so versuchte es Levon quasi „anders herum“ und eröffnete die Partie statt wie üblich mit 1.d4 (oder 1.Sf3) mit dem Königs­bauern! Das hat er in einer Partie mit langer Bedenkzeit wahrscheinlich zuletzt bei den armeni­schen Kinder­gar­ten­meis­ter­schaften im Alter von 5 Jahren getan!

Kramnik lies sich aber nicht aus der Ruhe bringen und vertraute auf seine bewährte „Berliner Mauer“, die schon seine Haupt­ver­tei­digung in seinem WM-Kampf gegen Garri Kasparov war. Ein bißchen enttäu­schend war das schon. Gerne hätte man gesehen, was Levon gegen Sizilia­nisch in petto gehabt hätte, was Kramnik früher auch gut und gerne gespielt hat. Da Levon die „Berliner Mauer“ aber auch selber mit Schwarz im Reper­toire hat, kannte er sich mit den Stellungs­bildern gut aus.

Viel heraus­holen konnte er aber nicht gegen Kramnik. Dieser kriti­sierte zwar in der anschlie­ßenden Presse­kon­ferenz seinen Zug 19... Sf5, da dies dem Weißen plötzlich doch ein paar Chancen einge­räumt habe. Präzise Vertei­digung sicherte aber den halben Punkt.

Hier die Partie mit kurzen Kommen­taren von Dennes Abel:

 

© des Fotos Georg Kradolfer mit freund­licher Geneh­migung der SG Zürich

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