Doppelbericht Bundesliga/Oberliga

von am 13. Dezember 2015 in Berichte zur 1. Bundesliga, Schachbundesliga

Doppelbericht Bundesliga/Oberliga
Jan Lundin (rechts) spielte gegen Dr. Marcos Kiesekamp sehr präzise und gewann ein zweischneidiges Turmendspiel.

Die 1. kämpft! Nachdem am Samstag gegen Aufsteiger Erfurt nur ein Unent­schieden gab, scheint es heute besser zu laufen. Gegen Schwä­bisch-Hall - nominell viel stärker an den ersten 3 Brettern - sieht es nach den ersten 3 Stunden sehr gut aus. Die erste Entscheidung gab es an Brett 5, ein Remis. Kacper und Arnd stehen deutlich besser, alle übrigen Bretter in etwa ausge­glichen.

15 Uhr: Wieder mal zu früh gefreut. Zwar hat Kacper seine Partie gewonnen, und Arnd steht immer noch besser, dafür sind zwischen­zeitlich 4 (!) Nieder­lagen zu verzeichnen. Selbst wenn Arnd seine Partie gewinnen sollte (es sieht ganz danach aus), geht der Wettkampf damit insgesamt klar verloren, anders als nach dem Spiel­verlauf zu erwarten war.

Schachfreunde Berlin   3 : 5      SK Schwäbisch-Hall

Krämer, Martin         0 : 1      Jakovenko, Dmitry
Schneider, Ilja        0 : 1      Rodshtein, Maxim
Mista, Aleksander      0 : 1      Laznicka, Viktor 
Piorun, Kacper         1 : 0      Michalik, Peter 
Jakubowski, Krzysztof  ½ : ½      Bogner, Sebastian
Lauber, Arnd           1 : 0      Womacka, Matthias
Baldauf, Marco         0 : 1      Zeller, Frank
Polzin, Rainer         ½ : ½      Raikhman, Alexander

Damit sind die Schach­freunde nun - hoffentlich nur übergangs­weise! - zusammen mit Aufsteiger Norder­stedt Tabel­len­letzter. Anfang Februar heißen die nächsten Gegner Baden-Baden und Bayern München. Es wird nicht leichter.

Bild 1
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Derweil spielt die 2. Mannschaft heute gegen Makkabi, den aktuellen Tabel­len­führer in der Oberliga Nord-Ost. Beide Mannschaften haben stark aufge­stellt. Makkabi spielt mit den Nr. 1-8 (!) der Setzliste, die Schach­freunde dagegen lassen Marco Baldauf lieber in der 1. Punkte machen und müssen ansonsten heute nur auf Dr. Joachim Wintzer verzichten.

Schachfreunde Berlin     4 : 4    Makkabi Berlin

Strzemiecki, Zbigniew    ½ : ½    Sawlin, Leonid
Gavilan Diaz, Mario      ½ : ½    Brener, Ilja
Nogly, Christoph         0 : 1    Schmiedek, Emil
Lundin, Jan              1 : 0    Dr. Kiesekamp, Marcos
Chatzidakis, Michail     1 : 0    Krefenstein, Sergej
Hoffmann, Udo            0 : 1    Sawlin, Michail
v Wantoch-Rekowski, D.   0 : 1    Emig, Edgar
Noetzel, Felix           1 : 0    Gazmaga, Stefan

Nach 3,5 Stunden sieht es nicht wirklich gut aus. Ein Remis an Brett 1 ist schon im Kasten. Gute bis optimis­tisch stimmende Positionen haben Mario, Udo und Felix, während Christoph, Jan und Michail unklare Stellungen mit teils existen­zi­ellem Rechen­aufwand spielen. Danijela steht wohl auf Verlust. Es wird eng und (leider) spannender als gewünscht.

Danijela hatte sich halbwegs wieder rausge­wurschtelt, verlor aber schließlich doch noch. Auch Udo verlor ungeplant, wenn man das so sagen kann, nachdem er sich auf nur halbkor­rekte Turbu­lenzen einge­lassen hatte. Immerhin gewann Felix, eine schöne Partie übrigens. Noch 4 Partien und der Wettkampf ist völlig offen. Michail hat einen Bauern mehr und sollte das Endspiel S gegen L gewinnen. Jan tanzt im Turmend­spiel auf dem Vulkan (welches der drei möglichen Resultate wird es werden?), Christoph hat noch Remis­chancen im Endspiel T gegen L+S. Mario steht vermutlich leicht besser - aber ob das gewinnbar ist?

15.25 Uhr: Jan gewinnt mit feiner Endspiel­führung und profi­tiert dabei vermutlich von einigen Ungenau­ig­keiten seines Gegners. Jetzt entspannt sich die Lage merklich. Emil Schmiedek scheint mit L+S gegen Christoph mit T nicht gut voran­zu­kommen, steht aber natürlich immer noch klar besser. Chatzi wird gewinnen und Mario darf schließlich remisieren... also entweder 4 : 4 oder ein ganz knapper Sieg, so die momentan realis­ti­schen Szenarien.

Die Situation um 16 Uhr: Chatzi machte noch keine sicht­baren Fortschritte, er muss mächtig rechnen. Alle rechnen mit, solida­ri­sches Endspiel­training sozusagen, und disku­tieren flüsternd die Optionen. Mario zieht sicher seine Kreise, Christoph lebt noch.

Dann die zündende Idee: Chatzis Springer wird nach g2 überführt, von woaus er dem weißen Läufer gleich zwei wichtige Felder nimmt. Den Rest besorgt Kf3. Punkt für uns! Damit gehen wir mit 3,5 zu 2,5 in Führung. Ilja Brener wird vermutlich mit einem Remis zufrieden sein. Emil Schmiedek ist damit unter Druck, gewinnen zu müssen, was seine Stellung wahrscheinlich nicht mehr hergibt.

16.20 Uhr: Remis an Brett 2 und damit ist zumindest das Unent­schieden klarge­macht!

16.45 Uhr: Christoph verliert ganz unnötig Material („einmal zu schnell gezogen“) und muss leider aufgeben. Ärgerlich für ihn, ein schöner Punkt für Emil, der nicht nur sauberes Spiel, sondern auch Sitzfleisch bewiesen hat, was man ja sonst eher den älteren Spielern zuschreibt.

Das 4 : 4 geht voll in Ordnung! So einen spannenden Wettkampf hatten wir lange nicht mehr, da sind wir uns mit den Gegnern einig.

Jetzt noch schön essen gehen, sich danach „Frohe Weihnachten!“ wünschen und im neuen Jahr weiter Kurs halten auf die 2. Bundesliga. Der Tabel­len­stand zeigt an der Spitze keine großen Verän­de­rungen: Makkabi ist weiterhin mit einem halben Brett­punkt vorn, dann die Schach­freunde dichtauf, es folgt der Greifs­walder SV, der heute einen Mannschafts­punkt gegen Cottbus abgab.

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Apropos schön essen: Das kann man übrigens im Saigon-Restaurant schräg gegenüber vom Spiel­lokal auf der Bülow­straße. Dort ließ man uns auch das Schach­brett auspacken. Christoph hatte nämlich noch nicht genug und musste noch ausgiebig mit Felix, Udo und mir zusammen seine Partie analy­sieren, bevor er schließlich den weiten Heimweg antrat.

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2 KommentareKommentieren

  • Michai Chatzidakis - 13. Dezember 2015 Antworten

    Hallo Martina, kannst du bitte Marcus Gretzer bescheid geben, dass ich mein Brillenetui im Saal vergessen haben? Das muss auf dem/meinem Tisch gelegen haben. Könnte er das bitte aufbe­wahren, ich werde versuchen am Mi vorbei­zu­kommen um es abzuholen. Danke!

  • Michai Chatzidakis - 13. Dezember 2015 Antworten

    spannend war es allemal heute! Danke Martina für den mitrei­ßenden Bericht!

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