Fünfte schlägt Tempelhof und führt

von am 25. Januar 2015 in Nachrichten, SFB5 - Saison 2014/15, Teams

Fünfte schlägt Tempelhof und führt
Die sechste Runde konnten die Schachfreunde bei Tempelhof klar für sich entscheiden
SK Tempelhof 1931           SF Berlin 1903 5	    2½ : 5½

Martin Schmidbauer  2128    Erwin Weber	            1935    ½ : ½
Daut Tahiri         1905    Thomas Berg	            2084    0 : 1
Andre Buttkus       1926    Christian Winterhalter  1938    1 : 0
Hartmut Grabinger   1918    Marcus Delacor          1912    0 : 1
Adrian Sitte        1842    Kurt Schlaeppi          1745    1 : 0
Peter Oppermann     1806    Rolf Schmidt            1684    0 : 1
Rainer Schmidt      1712    Siegfried Weber         2247    0 : 1
Michael Archut      1786    Fernando Offermann      2099    0 : 1

 
 
Beim Stand von 4½ für die Schach­freunde war noch die Partie an Brett zwei offen. Gespielt wurde mit offenem Visier, aber am Ende behielt unser Mann das längere Ende für sich (siehe auch den Bericht von Kurt).

Die Schach­freunde machten deutlich, dass es sie gegen Tempelhof ernst meinten. Siegfried hatte mehr als fünfhundert Rating­punkte mehr auf dem Tacho, doch Rainer Schmidt wehrte sich ordentlich. Als dann aber Dame und Turm auf der Siebten einparkten, wurde es dem Tempel­hofer schließlich zu viel. An Brett eins hatte Erwin eigentlich Jürgen Brustkern erwartet. Als ich dann mal nachschauen wollte, wie sich seine Partie gegen Martin Schmid­bauer entwi­ckelt, hatte man sich schon auf Remis geeinigt. Gut für uns!

Wie Marcus spielte, kann ich leider nicht sagen (es gibt ein Foto mit Stellungsbild in der Auswahl), doch die Partien von Thomas, Rolf, Siggi und mir gibt’s an dieser Stelle:

Weitere Partien: grauen Balken mit den drei Punkten über dem Diagramm anklicken

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11 KommentareKommentieren

  • Arnd Bader - 20. Februar 2015 Antworten

    Betrachtet man die Schach­szene in den einzelnen Ligen, dann gibt es dort immer Mannschaften, die anderen haushoch überlegen sind. Beispiele sind Baden-Baden in der 1. und Porz in der 2. Liga. Und auf regio­naler und lokaler Ebene ist es ebenso. Es ist auch üblich, dass der vermeintlich stärkere Club, seine Aufstel­lungen an denen des Gegners ausrichtet. Betrachtet man vor diesem Hinter­grund das Ergebnis der 5. Mannschaft gegen Tempelhof, ist der Sieg klarer als die tatsächlich angetre­tenen Spieler und ihre Stärken es vorher­sagen lassen. So war Tempelhof an Brett 1 und 6 erheblich besser besetzt als die Schach­freunde, haben dort jedoch statt der erwart­baren 2 nur 0.5 Punkte erzielt. Und dass Tempelhof auf die Aufstellung eines zweifellos starken Spielers verzichtet hat, kann man den Schach­freunden auch nicht vorwerfen. Insofern ist der Kommentar von Herrn Brustkern auch eher als Ausdruck seiner Enttäu­schung zu sehen und das kann ich sehr gut nachvoll­ziehen. Als Mannschafts­führer der 6. Mannschaft bin ich auch immer wieder darüber enttäuscht, dass wir nicht gewinnen. Sehe ich mir dutzend­fache Partien an, die in der 1. Klasse gespielt werden, möchte ich am liebsten die am Anfang meines Kommentars gemachte Äußerung, dass es auch auf lokaler Ebene haushoch überlegene Mannschaften gibt, revidieren. Ich sehe nur Mannschaften mit mehr und mit weniger Glück.

  • Dirk Paulsen - 20. Februar 2015 Antworten

    Zur Diskussion bezüglich der Aufstellung und den Optionen: das Thema scheinen ja immer wieder die Zahlen zu sein? „Wettbe­werbs­ver­zerrung“ ist es, weil ZU STARKE Spieler einge­setzt werden? Oder weil sie EINMALIG einge­setzt werden? Bezüglich Jürgens „Kritik“: wenig wirksam, meine ich, ist eine derartige Kritik, sofern sie von so zahlreichen Fehlern durch­zogen ist. Man muss sich ja zurecht basteln, was eigentlch gemeint sein könnte.

    Ich zitiere: „...Aufstellung von Spieler die viel zu stark was ein klarer Fall von Wettbe­werb­ver­zerrung darstellt)...“. Ich denke, dass es zu offen­sichtlich wird, dass ein derartig verhunzter Satz aus der Emotio­na­lität heraus geschrieben ist (wie übrigens der Rest des Textes ebenfalls deutlich macht). Da ist Verär­gerung spürbar, womit offen­sichtlich für Momente das Denken ausge­blendet ist. Das kann sehr wohl passieren, nur sollte man dann möglichst vor dem Verfassen eines Kommen­tares desbe­züglich zunächst mal ein wenig Wasser die Saale herab­fließen lassen.

    Zunächst einmal stelle ich richtig, was gemeint sein dürfte -- und wohl auch Kernpunkt dieser „Kritik“: „... die Aufstellung von Spielern, die viel zu stark sind (für diese Spiel­klasse, vermutlich? Vom Autor hier ergänzt), was einen klaren Fall von Wettbe­werbs­ver­zerrung darstellt...“

    Hier müsste man zunächst diffe­ren­zieren: „zu stark für diese Spiel­klasse“ ist an der Zahl abzulesen?! Das Denken in Zahlen ist zwar zeitgemäß, nur geht es mir im Prinzip (schon längst) viel zu weit. Die Diffe­ren­zierung hier, die ich meine: falls die Spieler gemeldet sind, so haben sie selbst­ver­ständlich das Recht, auch einge­setzt zu werden. Insofern entfiele für mich das „zu stark“, man könnte höchstens sagen „die sind aber sehr stark besetzt und könnten unsere Aufstiegs­hoff­nungen entscheidend dämpfen.“
    Oder der andere denkbare Teil der Aussage: „... zu stark für DIESEN WETTKAMPF...“. Das ist, wie ich viel eher vermute, das, was gemeint ist. Die Fünfte spielte offen­sichtlich immer in einer Rumpf­auf­stellung, hat sich aber für den entschei­denden Kampf (dies nur Mutmaßung, da ich die Tabelle nicht kenne) aufge­rüstet und die geplante Stamm­auf­stellung ans Brett gemacht.

    Dies mag den Gegner (und auch Jürgen) nicht nur a) schockieren, sondern sogar b) die Niederlage unabwendbar erscheinen lassen und damit die gehegten Hoffnungen beerdigen, aber auch c) wie eine Art Wettbe­werbs­ver­zerrung aussehen. Diesen Punkt finde ich schon in gewisser Weise berechtigt, wobei dies eine rein intuitive Begründung ist. Vor allem eben: einen Nachweis zu erbringen wäre sicherlich unmöglich, sofern man denn überhaupt juris­tisch dagegen vorgehen könnte („Wie? Endlich ist es uns ein einziges Mal gelungen, die geplante Stamm­auf­stellung ans Brett zu bringen, denn vorher war immer dieser aus diesem Grund und jener aus jenem Grunde verhindert, nun sollen wir DAFÜR belangt werden? No way.“ ). Der Plan von Jürgen also, dagegen vorzu­gehen und eine Art Antrag zu stellen, um irgendwie dafür zu sorgen, dass Gegner nicht mehr auf diese Art mit ihnen Schlitten fahren, ist aus meiner Sicht zum Scheitern verur­teilt.

    Den ethischen Teil der Angele­genheit würde ich ein wenig auf die Aufstellung der nächsten Runden verlagern: sollten die Schach­freunde erneut mit diesem Personal auflaufen, sind größere Teile der Bedenken ausge­löscht. Sollten sie jedoch auf die alte Aufstellung zurück­greifen, dann fände ich es schon eher bedenklich und nähme Jürgens Punkt auf. Wie gesagt: rein ethisch.

    Ein Punkt noch: ich verstehe sehr gut, wenn Spieler sich ein wenig zurück­stufen lassen in den Mannschaften. Es ist ein harter Kampf, eine einzelne Schach­partie, und es kann einem besseren Spieler schon teils das Spielen verleiden, wenn er immer nur auf gleich­wertige Gegner trifft, vor allem, wenn die Zeit es nicht erlaubt (oder was auch immer es ist) sich richtig für die Partie einzustellen/vorzubereiten. Dann leiden die Ergeb­nisse und man selbst verflucht sich und das Spiel und möchte einfach nicht mehr, vor allem nicht auf dem Spiel­niveau, auf welchem man sich einst wähnte. Damit diese nicht dem Schach­spiel verloren gehen, finde ich es durchaus erfreulich, dass man sie (siehe Siggi Wäbr, der bei mir nur Siggi Wäbr heißt seit er sich einst im Schachclub Lasker als echter Schwabe so vorstellte: „I bin dr Siggi Wäbr...“) wieder am Brett sieht anstatt dass sie die Figuren mitsamt Brett an den Nagel hängen, nur um im Ranking System nicht weiter abzurut­schen oder halt einfach nur den Frust von Nieder­lagen so gut es geht vermeiden möchten. Mir selbst könnte dies sehr wohl auch bald passieren...

    Noch etwas Anekdo­ti­sches, passend dazu : als ich 1973 dem Schachclub Lasker beitrat gab es dort einen Spieler namens Günter Flad. Ein sehr starker Mann, dem ich hier und da bewun­dernd über die Schulter sah. Hohes strate­gi­sches Verständnis gepaart mit takti­schem Witz. Nun war er vermutlich durch die Wirren des Krieges, wie ich viel später erst vernahm, gesund­heitlich ein wenig angeschlagen (auffällig: groß und hager, weißhaarig, aber ein echtes Berliner Original mit markanten Gesichts­zügen; wer kennt ihn noch?). Dies hatte ihn wohl etwas vorzeitig altern lassen und er wirkte schon ein wenig zitterig, wenn er sich seine Schwarzer Krauser Zigaretten drehte. Dieser Mann hätte durchaus das Potenzial für die Erste gehabt -- wo er sogar bald darauf noch einmal spielte, sogar mit mur zusammen!
    Jedoch ließ er sich für die eine Spielzeit in die Zweite versetzen. Sein Resultat, an Brett 1, eine Klasse tiefer (damals gab es nur die höchste Berliner Spiel­klasse, in welcher der Berliner Meister ermittelt wurde, welcher sich dadurch für die überre­gio­nalen Ausschei­dungs­kämpfe zur Deutschen Meister­schaft quali­fi­zierte; es gab keine Bundesliga, keine Zweite und keine Regio­nalliga, innerhalb Berlins aber fünf Klassen): der Mann erzielte sagen­hafte 9 aus 9! Ich war häufig genug als Zuschauer anwesend und bewun­derte seine Spiel­führung. Einmalig und wohl nie erreicht...

    ... bis vermutlich heute, wo Atila Figura, zum höchsten Bedauern der gesamten Ersten, die somit am Tropf hängt (und sogar, von mir völlig unbeab­sichtigt, auf solche Pfeifen wie mich zurück­greifen muss..) und die zweit­höchste Deutsche Spiel­klasse mit guter Chance NICHT halten kann, der sich aber dennoch, aufgrund anderer Vepflich­tungen aber auch, weil er der Meinung ist, seine ehemals beste Form nicht gehalten zu haben und sich erst wieder mit ein wenig Spiel­praxis in diese zurück­bringen kann, an das erste Brett der Zweiten setzte ... und dort derzeit mit 6 aus 6 das Fladsche Ergebnis anstrebt.

    Sollte man DIES nun auch Wettbe­werbs­ver­zerrung nennen?

  • Rainer Polzin - 5. Februar 2015 Antworten

    Hallo Jürgen,

    wo warst Du eigentlich?

    Rainer Dambach hätte sich sehr über den Sieg gefreut.

    Aber am meisten hätte er sich über Deinen Kommentar gefreut. Denn: Nichts liebte er mehr, in wesent­lichen Wettkämpfen die bestmög­lichste Aufstellung zur Überra­schung der Gegner zu organi­sieren.

    Viele Grüße,
    Rainer Polzin

  • Waltraud Gundlaff - 5. Februar 2015 Antworten

    Hallo, ihr lieben „alten Säcke“,
    es freut mich doch sehr, dass ihr noch Biss habt! Rainer D. wäre selbst­ver­ständlich bei jedem Spiel dabei - wenn er sich nicht im November 13 von der Erdliga vollständig abgemeldet hätte. Aber ich habe ihn in Verdacht, dass er mal „gschwind“ bei euch vorbei­schaut, hier und da Tipps gibt. Denn eigentlich ist es schon erstaunlich, dass ihr so gut seid.
    Beste Grüße aus dem verschneiten Spiegel hinterm Berg.

  • Rolf Schmidt - 3. Februar 2015 Antworten

    Hallo Jürgen,
    Dein Kommentar ist mitnichten gelöscht worden, Du hast ihn zu einem anderen Artikel (Never change a winning team) veröf­fent­licht. Da steht er, für jedermann zu lesen - und da steht im übrigen meine Antwort.
    Wir haben kein Problem mit Kritik. Ob berechtigt oder unberechtigt. Und wir haben aus unserer Sicht keinen Grund, uns zu schämen.
    Schönen Gruss
    Rolf Schmidt

  • juergen brustkern - 3. Februar 2015 Antworten

    Hallo,
    ich hoffe,dass die Spieler der 5.SFB-MM meinen gestrigen Kommentar gelesen haben,bevor..ihn jemand gelöscht hat(hat sich da jemand dafür geschämtdass ich eine berech­tigte Kritik verfasse??)
    Ich verstehe nicht ganz warum Ihr Euch nicht mit meiner Kritik (Aufstellung von Spieler die viel zu stark was ein klarer Fall von Wettbe­werb­ver­zerrung darstellt)auseinandersetzen möchtet.Ich weiß natürlich sehr gut,dass Ihr aufgrund Rainer Dambach wiede an die Bretter gegangen seit.Aber wie ich Ihn kennen­ge­lernt habe,hätte er solch ein unfaire Aufstellung sicherlich nicht gut geheißen.
    Wie gesagt wird der SKT beim nächsten BSV-Verbandstag ein entspre­chenden. Antrag stellen(100 DWZ Punkte wie z.B. in Öster­reich üblich)
    Beste Grüsse
    Jürgen Brustkern

  • Kurt Schläppi - 28. Januar 2015 Antworten

    Es macht mir auch im dritten Jahr viel Freude, den Mannschafts­führer in dieser Truppe spielen zu dürfen.
    Dafür danke ich Rainer Dambach, dass er mich und einige andere alte Säcke wieder an die Bretter gebracht hat. Sogar Siggi ließ sich inspi­rieren und ich gehe fest davon aus, dass wir ihn nicht zum letzten Mal bei uns haben spielen und siegen sehen.

  • Rolf Schmidt - 26. Januar 2015 Antworten

    danke für den bericht, fernando
    in meiner partie gegen oppermann geschah noch 20.Te3? Dh1+ und angesichts des hübschen 21.Ke2 Sf4 matt die Aufgabe.
    die auf foto 6 zu sehende analy­se­stellung hätte (vielleicht) aus 20.Ke2 Sf4+ 21.Ke3 Sd5:+(!?)
    22.ed5: Tfe8+ 23.Se4 Df4+ 24.Kd3 Tad8 entstehen können...
    lg rolf

    • F. O. - 26. Januar 2015 Antworten

      Vielen Dank, dann trage ich das noch nach!

  • Michail Chatzidakis - 26. Januar 2015 Antworten

    Schön wieder Siggi im Einsatz zu sehen!

    • F. O. - 26. Januar 2015 Antworten

      War auch schön, neben ihm zu spielen. Siggi bekannte irgendwann zwischen­durch, mal wieder die Zeit außer Acht gelassen zu haben ;-)

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