Klasse gemacht, Klasse gehalten

von am 7. April 2014 in 3. Mannschaft, Nachrichten, SFB3 Saison 2013/14, Teams

Klasse gemacht, Klasse gehalten

Wenn sich nicht alles noch im letztem Augen­blick gegen die Schach­freunde verschwört, sieht es gut aus mit dem Klassen­erhalt der Dritten in der Oberliga-Nordost. Ein 6:2 bei Tegel verschaffte der Mannschaft, die schon mit Schnapp­atmung in der Liga zu kämpfen hatte, etwas Luft. Eine gut unter­richtete Quelle (s. u. bei den Kommen­taren) hat in Erfahrung gebracht, dass es wohl klappt mit dem Klassen­erhalt.

Da die 1. Mannschaft brav die Klasse hielt, rückt da schon mal nichts nach unten. Der Berliner Landes­spiel­leiter Andreas Rehfeldt hat die Lage an dieser Stelle mal für alle verständlich zusam­men­ge­fasst.

Update: Hendrik Reichmann von den Schach­freunden Schwerin gab definitiv bekannt, dass die Mecklen­burger ihr Aufstiegs­recht wahrnehmen werden - selbst­ver­ständlich.

Sascha Lorenz   Udo Hoffmann         0 : 1
Ahmed Anibar    Felix Nötzel         ½ : ½
Philipp Lerch   Michail Chatzidakis  0 : 1
Frank Niehaus   Fernando Offermann   0 : 1
Fabian Jahnz    Jens Kretzschmann    0 : 1
Fabian Gallien  Martin Kunze         ½ : ½
Hagen Jurkatis  Martina Skogvall     0 : 1
Dirk Maxion     Alexander Lawrenz    1 : 0

Für Tegel ging es nicht mehr um viel, für die Schach­freunde hingegen um alles. Derbe Nieder­lagen hatte es in der Saison gesetzt, und jetzt noch Tegel, die hinter Rüdersdorf die Liga als Tabel­len­zweiter beendeten. Erster hätten die Kollegen aus dem Norden ohnehin nicht mehr werden können.

Udo und ich beendeten unsere Partien zuerst und brachten die Schach­freunde 2:0 in Führung. Dirk Maxion gewann dann gegen Alexander. Zu diesem Moment meinten Udo und Felix, der Kampf stünde sehr gut.

Von den übrigen Partien hatte ich nicht viel mitbe­kommen, Frank hielt mich auf Trab, doch war es für mich erstaunlich zu erleben, wie Michail gegen Philipp Lerch gewann. Im damen­losen Mittel­spiel wanderte er mit seinen weißen König nach h6 (wie bei Short-Timman) und verhin­derte so einen Zug mit dem h-Bauern. Sehr inter­essant. Vielleicht können wir Michail noch dazu bewegen, seine Partie an dieser Stelle zu zeigen.

Update: Michail hat seine Partie kommen­tiert, siehe unten. Er sagt, die Stellung nach dem 17. Zug sehe zwar harmlos aus, könnte aber vielleicht schon strate­gisch verloren sein.

Stellung nach 17...Dd8-d6

Stellung nach 17...Dd8-d6

 

Martina punktete gegen Hagen Jurkatis, Martin und Fabian Gallien trennten sich Remis. Als Martina fertig war, stand es bereits 4½ für die Schach­freunde. Anderthalb Punkte kamen noch für die Brett­punkt­bilanz dazu.

Neben den Partien von Martin und Martina möchte ich auch meine Partie von Brett vier zeigen. Frank und ich kennen uns schon lange. Da ich aus dem opera­tiven Geschäft mehr oder weniger raus bin und keine Gelegenheit habe, meine Spezi­al­va­ri­anten frisch zu halten, wich ich nach Franks 1.e4 auf 1...e5 aus - anstatt es auf eine Najdorf-Diskussion ankommen zu lassen.

Am Brett rechnete ich mit einem Spanier, doch Frank fühlte sich seiner­seits inspi­riert, es ebenfalls mit einer Abwei­chung zu probieren und bot das Königs­gambit an. Am Brett hatte ich nach ...h6 mulmige Momente, weil ich mir lange nicht sicher war, wie man zum Beispiel das Muzio-Gambit mit Schwarz spielt – oder diese ganzen alten Haupt­va­ri­anten. Frank aber wählte ein Abspiel, das ich vor neun Jahren in einer Fernpartie hatte. Die Erinnerung daran war nicht sonderlich präsent, aber so in etwa wusste ich worum es ging. Mit 8.b4 wich aber Frank ab, und aus meiner Sicht waren die kriti­schen Momente überstanden.

Die Partie ist später noch amüsant, weil sich Schwarz beharrlich weigert, regel­recht ins Auge fallende Gewinne zu spielen. Vermeintlich aus Sicher­heits­be­streben, aber zu einer gehörigen Portion auch aus mangelnder Praxis im Rechnen. Die Zeichen der Zeit sind nicht zu übersehen, und es wird deutlich, dass sich das Level nicht von allein hält. Zumindest nicht im Rechnen.

Zum Wählen der verschie­denen Partien auf den grauen Balken über dem Diagramm klicken

Martin berichtet: „Meine Partie lief als letzte. Ich kam gut aus der Eröffnung. Aber dann konnte ich den Sack nicht zumachen, weder im Mittel­spiel (da konnte sogar einmal mein Gegner in Vorteil kommen), noch im Endspiel. So wurde es schließlich Remis. Erst da erfuhr ich, dass wir 6:2 gewonnen hatten.“

Ein herzliches Danke­schön an Bengt, der Martina zum Kampf begleitete und tolle Fotos machte. Ich hatte auch einige Fotos gemacht, aller­dings mit der Messsucher-Kamera auf einem klassi­schen Kodak-Film (Tri-X 400). Nach der Entwicklung trock­neten sie noch ein wenig, voilá.

Kommentar des Landes­spiel­leiters zur Klassen­er­halts­si­tuation

Tabellen und alle Ergeb­nisse auf dem BMM-Skript

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5 KommentareKommentieren

  • Michail Chatzidakis - 8. April 2014 Antworten

    Danke Fernando! Endlich mal ein Kampf, bei dem alles gestimmt hatte! Glück­wunsch an alle und hoffentlich werden wir uns nächste Saison viel früher als der neunten Runde als Mannschaft zusam­men­finden. Potenzial steckt in der Mannschaft allemal drin...

  • F. O. - 8. April 2014 Antworten

    Update (II): Michail Chatzidakis hat seine Partie kommen­tiert. Sie steht jetzt neben den Partien von den Brettern 1, 4, 6 & 7 zum Nachspielen bereit.

  • F. O. - 7. April 2014 Antworten

    Update: Die Wahrschein­lichkeit ist gestiegen. Ferner: Udos Partie ist jetzt auch online. Wir warten auf Michails Minori­täts­at­tacke mit König an der Speer­spitze. Frank: Einmal eine falsche Variante, und es hätte mich genauso erwischt.

  • Rainer Polzin - 7. April 2014 Antworten

    So oder so: Das waren noch Zeiten ...

    Schach­freunde Schwerin II spielen laut Hendrik Reichmann Oberliga, damit kann das wahrscheinlich in der Einleitung gestrichen werden. Der Klassen­erhalt ist definitiv.

  • Frank Niehaus - 7. April 2014 Antworten

    MannOMann,

    da wollte ich mal experi­men­tieren - und wieder geht es schief.
    Fernando, du hast mir mein Königs­gambit ganz schön „um die Ohren gehauen“.
    Wenn deine Erinne­rungen von einer neun Jahre zurück­lie­genden Fernpartie herrühren, dann sind meine wahrscheinlich noch älter. In einem Kalender aus den Achtzigern lese ich einen alten Eintrag:
    Dienstag 19:00 Lars Thiede - Königs­gambit
    Somit wäre also klar: Lars ist schuld...

    Glück­wunsch zum Klassen­erhalt.

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