Zwei zu null und null zu zwei

von am 26. Juli 2013 in Vereinsturniere

Zwei zu null und null zu zwei
Andrey Rychagov, Alexander Kharitonov, Alberto David und der Bürgermeister von Paleohora (vlnr) während der Siegerehrung

Unter­schied­licher hätten die beiden Schluss­runden für die Berliner Fraktion beim 6. Open in Palohora nicht verlaufen können. Christoph hielt nach der verhee­renden 7. Runde den (Elo-)Schaden durch zwei Siege in Grenzen, Rainer dagegen musste in aussichts­reicher Position liegend (15., nur einen halben Punkt hinter den Spitzen­reitern) zwei Nieder­lagen einstecken.

Schlimm davon war aber nur die „Null“ in der Schluss­runde, als Rainer gegen einen nominell schlech­teren Gegner sich aus schlechter Stellung Vorteil erkämpfte, nur um sich dann kurzzügig matt setzten zu lassen. Gegen die Niederlage in der Vorschluss­runde gegen den israe­li­schen GM Tal Baron gab es nicht so viel auszu­setzten, vor allem weil es eine höllisch spannende und kompli­zierte Partie war, in der beide Seiten viel gesehen und nicht gesehen haben.

Christoph hätte sein Turnier in der vorletzten Runde fast auf das Katastrophen-Niveau des Vorjahrs runter­ge­schraubt. Dabei hatte er mit den schwarzen Steinen aus der Eröffnung heraus (zum zweiten Mal in dem Turnier die Wiener Partie) Vorteil erzielt. Das Provo­zieren des „schwä­chenden“ b4 hätte aber ins Auge gehen können, hätte sein Gegner (ein U16-Russe) in der Zeitnot­phase den Ausheber 31.Txc4 Txc4 32.Dd1! mit der tödlichen Drohung Db3 gefunden. So waren es dann plötzlich zwei glatte Mehrbauern und ein sicherer Punkt.

In der Schluss­runde ging es dann Chris­tophs Gegner so wie dem Berliner zwei Runden zuvor. Ein schlechter Zug (15... Ld6??) und plötzlich steht man vor einem Scher­ben­haufen. Auf der Suche nach irgend­welchem Gegen­spiel wurden noch weitere verzwei­felte Bauern­opfer gebracht, die die Stellung aber - vom materi­ellen Gesichts­punkt mal abgesehen - nur noch mehr schwächten.

Das Turnier endete mit einem Sieg des Russen Andrey Rychagov vor seinem Landsmann Alexander Khari­tonov und dem Italiener Alberto David. Rychagov erzielte 7,5 Punkte und wieder­holte seinen Erfolg aus dem Vorjahr. Die Sieger­ehrung begann nicht ganz pünklich. Denn in der letzten laufenden Partie kämpfte Weiß mit Dame und f-, g- und h-Bauern gegen Dame und h- und b-Bauer mit jeweils noch einer Minute auf der Uhr plus 30 Sekunden Zeitgut­schrift. Das links und rechts von ihnen der Saal für die Abschluss­ze­re­monie herge­richtet wurde, kümmerte die beiden Streit­hähne nicht...

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Aber die Griechen wissen, wie man eine Sieger­ehrung veran­staltet. Bei vollem Saal wurden jede Mange (Sonder-)Preise verteilt. Für die Berliner wurden keine Kategorien einge­führt (z.B. für hohe ELO-Verluste, schlech­tester Titel­träger ...). Aber sie werden im nächsten Jahr wieder­kommen und ELO-Punkte abliefern!

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