1,5:4,5 - Niederlage gegen Ashdod

von am 5. Oktober 2009 in ECC 2009, Europapokal

1,5:4,5 - Niederlage gegen Ashdod

Das mein gestriger Gegner aus dem albani­schen Roskovec so einige Probleme mit der Bedienung der Uhr hatte verwun­derte mich schon einiger­maßen. Er war offenbar mit dem Zeitzu­schlag nicht vertraut und drückte immer wieder die Uhr weil er sich wunderte, dass seine Zeit nicht weniger wurde. Das war aber nichts gegen die Partie Awrukh gegen Rudolf heute! Der Israeli führte den Gewinnzug aus. Rudi ärgerte sich darüber, dass er seine chancen­reiche Stellung zuvor einge­stellt hatte. Dann ein Blick auf die Uhr. Der Gegner hatte die Zeit überschritten weil er vergessen hatte die Uhr zu drücken - 0-1.

Ilja Schneider hatte gegen Ivanchuk wenige Probleme in dem Endspiel, welches schon bald nach der Eröffnung entstand. Aller­dings übersah er dann die Variante 33.Sf4 (statt Sc5?) Le4 34.f3 g5 (Lxf3? 35.Sd3 +-) 35.fxe4 gxf4 36.exd5 fxg3 37.d6 gxh2+ 38.Kxh2 Txb4 39.Te7+ Kf6 40.Txh7 Txb2+ 41.Kg3 mit Ausgleich und wurde nach und nach überspielt. Der sympa­thische Ukrainer hatte die Möglichkeit auch übersehen wie die nachträg­liche Analyse ergab.

Die Partien an Brett zwei und drei waren nicht wirklich erfreulich für die Schach­freunde. Gegen Gashimov spielte ich eine Partie aus der Kategorie „Wieso habe ich eigentlich verloren?“. Auch die Analyse ergab keinen Weg zum Ausgleich für Schwarz, es muss also an der Variante liegen, die eigentlich als zuver­lässig gilt. Absolut beein­dru­ckend war, dass der Azeri die Zugfolge beginnend mit a2-a4 bis Lf1-c4, wonach er quasi auf Gewinn stand, in gerade mal fünf Minuten herun­ter­spielte.

Jan Lundin erwischte einen raben­schwarzen Tag und stellte seine Partie gegen Sutovsky früh taktisch ein.

Jan Wendt spielte mit Weiß gegen Ilya Smirins Königs­inder. Nach unklarer Eröffnung (aber eher besser für Weiß) stellte Jan einen Bauern ein. Smirins Technik versagte dann, aber leider ließ unser Mann die ihm bietende Remis­chance ungenutzt.

Die „sauberste“ Partie aus Sicht der Schach­freunde spielte Stephan Bruchmann. Für den geopferten Bauern im Tarrasch hatte er immer genug Kompen­sation. Das Doppel­tur­mend­spiel war für seinen Gegner Golod nicht zu gewinnen.

4,5 zu 1,5 lautete der Endstand – ein Achtungs­erfolg für uns. Das Zustan­de­kommen war kurios, die 1,5 Punkte aber durchaus verdient. Morgen geht es gegen ein finni­sches Team, da sollte ein Sieg drin sein.

Sind Sie schon mal per Boot zum Schach gefahren!? Das ohnehin gute Spiel­lokal verfügt über eine Boots­an­le­ge­stelle und einige Schach­freunde entschlossen sich daher, ein Wassertaxi zu nehmen ...

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